Der Autobauer BMW startet ein großes Retail-Projekt in Nürnberg. Im südwestlich gelegenen Stadtteil Schweinau soll für 50 Millionen Euro ein neuer Autohaus-Komplex für die Marken BMW, BMW i, BMW M, Mini und BMW Motorrad entstehen, wie Niederlassungschef Thomas Fischer laut einer Unternehmensmitteilung erklärte. Die Eröffnung sei für Mitte 2021 geplant.
Am Dienstag informierte Fischer Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly und Wirtschaftsreferent Michael Fraas über die Details des Vorhabens sowie die nächsten Schritte. Demzufolge sind die ersten vorbereitenden Baumaßnahmen auf dem Grundstück bereits abgeschlossen, auch die Baugenehmigung liegt vor. Fischer: "Gestern haben wir die Baubeginnsanzeige zum 1. Juni 2019 eingereicht."
Auf der 44.000 Quadratmeter großen Fläche an der Gustav-Adolf-Straße konzentriert BMW künftig alle Geschäftsbereiche an einem Standort. Dadurch wolle man einen "kundenorientierten, komfortablen und effizienten Service" schaffen, so Fischer. Perspektivisch beabsichtigt der Hersteller, seine Retail-Aktivitäten in der fränkischen Metropolregion in dem neuen Betrieb zu bündeln. Bislang unterhält BMW in Nürnberg drei Filialen: in der Witschelstraße (Hauptbetrieb), der Kilianstraße und der Regensburger Straße.
Neubau BMW-Niederlassung Nürnberg
BildergalerieGetrennte Baukörper
Für die Planung der neue Niederlassung zeichnete den Angaben zufolge das Bremer Architekturbüro Beichler + Rohr verantwortlich. In kompakter Bauweise, gegliedert in drei Hauptbaukörper, sollen die Markenwelten auf über 140 Meter Fassadenlänge präsentiert werden. Die Fassadengestaltung orientiert sich dabei an der jeweiligen Corporate Identity. In den Showrooms selbst haben über 60 Fahrzeuge von BMW und Mini Platz, hinzu kommen mehr als 50 Motorräder. Insgesamt werde es 800 Fahrzeugstellplätze geben, sagte Fischer.
Große Aufmerksamkeit schenkt BMW in Nürnberg der Mobilität der Zukunft. Entsprechende digitale Angebote sind in den Planungen bereits enthalten. Als Beispiel nannte der Niederlassungsleiter die Realisierung eines 24-Stunden Check-In-Terminals. "Hier können Kunden auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten ihr Fahrzeug zum Service abgeben." Künftig sei es außerdem möglich, den Bearbeitungsstatus des Fahrzeugs während des Werkstattaufenthalts auf dem Smartphone zu verfolgen oder per App in Kontakt zu treten. Für Elektroauto-Kunden stünden ausreichend Ladesäulen und Hochvoltarbeitsplätze bereit, betonte Fischer.
Oberbürgermeister Maly erklärte: "Ich freue mich, dass die BMW Group ihre neue Niederlassung in dieser prominenten Lage an der Gustav-Adolf-Straße baut." Das Autohaus werde sich städtebaulich gut einfügen. Für Fraas ist der Neubau ein "klares Bekenntnis der BMW Group zu dem Wirtschaftsstandort Nürnberg". Zudem finde ein lange Zeit ungenutztes Industriegrundstück eine "neue, wertige Nutzung".
BMW hatte das Areal vor Jahren erworben, bereits 2008 wollten die Münchner dort eine neue Niederlassung bauen. Doch die Wirtschaftskrise stoppte die Pläne. Das Grundstück befindet sich am Nürnberger Fernsehturm in verkehrsgünstiger Lage an einem stark frequentierten Abschnitt des Südrings. Gut erreichbar ist es auch für Kunden aus den benachbarten Städten Fürth und Schwabach. (rp)