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DAT-Befragung: Fuhrparks bleiben Diesel-Fans

28.10.2019 14:48 Uhr
Moderner Dieselantrieb: Bei Fuhrparkleitern und User-Choosern herrscht weiterhin ein hoher Zuspruch.
© Foto: rh2010/stock.adobe.com

Allen Debatten über den Klimaschutz zum Trotz: Bei Flottenmanagern und User-Choosern ist der Selbstzünder weiterhin die erste Wahl. Gleichwohl rücken alternative Antriebe stärker in den Fokus.

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Deutsche Fuhrparks bleiben in hohem Maße von Diesel-Pkw geprägt. Im Oktober betrug deren Diesel-Anteil 86 Prozent. Das entspreche einem leichten Anstieg um einen Prozentpunkt gegenüber der Befragung von September 2018, teilte die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) auf Basis einer aktuellen Umfrage mit.

"Aufgrund der Lieferfähigkeit moderner Diesel-Pkw und durch den weiterhin hohen Mobilitätsbedarf in dieser Sparte wurden die Bestellungen von Diesel-Pkw nicht reduziert", sagte DAT-Kommunikationschef Martin Endlein am Montag in Ostfildern. Deutlich gesunken sei die Quote der Euro-5-Diesel, die aktuell nur noch acht Prozent der Dieselautos in den Flotten ausmache. Zum Vergleich: Vor einem Jahr fuhren noch 17 Prozent aller Selbstzünder-Pkw in den Fuhrparks mit diesen Motoren.

Wie aus dem Diesel-Barometer weiter hervorgeht, tut die Autobranche auch einiges dafür, dass der Diesel auf der Shopping-Liste bleibt. Zwölf Prozent der befragten Flottenkunden gaben zu Protokoll, dass sich die Einkaufskonditionen in den letzten sechs Monaten verbessert haben. Für die Mehrheit (68 Prozent) gab es keine Veränderung, 17 Prozent berichteten von einer Verschlechterung.

Die Umfrage zeigt außerdem einen weiterhin hohen Bedarf an neuen Diesel-Pkw: 88 Prozent der Fuhrparkleiter wollen ihre Fahrzeugbestellungen nicht zu reduzieren (plus vier Prozent). Auch bei denjenigen, die sich ihren Dienstwagen selbst aussuchen können, herrscht laut DAT ein hoher Zuspruch: 76 Prozent erklärten, dass für diesen Nutzerkreis Diesel weiterhin bestellt wurden und werden. Dies sei eine deutliche Steigerung um 13 Prozentpunkte gegenüber der vorangegangenen Befragung, hieß es.

Gleichwohl rücken alternative Antriebe stärker in den Fokus der Unternehmen. 59 Prozent – und damit zehn Punkte mehr als im April dieses Jahres – planen die Aufnahme umweltfreundlicher Fahrzeuge in ihre Flotten. Für Elektroautos in der Beschaffung sprechen aus Sicht der Fuhrparkbetreiber vor allem eine verbesserte CO2-Bilanz, gefolgt von politischen/steuerlichen Rahmenbedingungen. Immerhin zwölf Prozent ziehen aktuell die Anschaffung von E-Fahrzeugen nicht ins Kalkül.

0,5-Prozent-Regelung zeigt Wirkung

Impulse für Elektro- und Plug-in-Hybridautos sehen die Fuhrparkleiter vor allem aufgrund steuerlicher Vergünstigungen. 63 Prozent führen die stärkere Nachfrage von Dienstwagenberechtigten auf die zu Jahresbeginn eingeführte 0,5-Prozent-Regelung zurück. Dass daraus auch tatsächlich Bestellungen ausgelöst wurden, bejahten 41 Prozent der Befragten.

Bei dieser Regelung geht es bekanntlich um einen vergünstigten Steuersatz – 0,5 Prozent des Pkw-Bruttolistenpreises – für den Dienstwagenfahrer bei Anschaffung eines Pkw mit alternativen Antriebsarten. Voraussetzung: Der Pkw hat mindestens 40 Kilometer Reichweite rein elektrisch oder einen Ausstoß von maximal 50 Gramm CO2/km nach WLTP. (rp)

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KOMMENTARE


hubertkrischer

30.10.2019 - 16:18 Uhr

So lange es im Unternehmen erforderlich ist hohe Laufleistung mit dem PKW zu absolvieren, wird wohl kaum ein Weg am Diesel vorbeigehen. Nicht nur die Betriebskosten sind hier im Blick, sondern bei vielen Modellen auch die Haltbarkeit des Triebwerkes insgesamt. Solange keine effektive Ladeversorgung vorhanden ist, wird für Vielfahrer kaum Raum für solche Spielchen sein. Für Unternehmen, die mehr standortorientiert tätig sind, kann natürlich auch ein Hybrid oder reines E-Auto interessant sein.


Ludwig Rossen

31.10.2019 - 09:54 Uhr

Diese Entwicklung wundert mich nicht. Solange E-Autos immer teurer werden, das Laden mehrere Stunden dauert, die Reichweite gerade in der kalten Jahreszeit eher bescheiden ist, der ökologische Fußabdruck gelinde gesagt eine Katastrophe ist und die Akkus nach ca. 1200 Ladevorgängen (d.s. 3 bis 4 Jahre Nutzung) ersetzt werden müssen (hier entsehen Kosten bis 40.000 Euro), wird sich diese Spielerei (genannt E-Mobilität) nie durchsetzen. Fuhrparkmanger können eben, im Gegensatz zu Politikern, rechnen.


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