Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch in Berlin über viele Themen gesprochen - die Frage der Nachrüstung älterer Diesel dabei aber ausgelassen. Umweltschützer zeigten sich enttäuscht: Merkel habe die Gelegenheit verpasst, "sich klar zu den notwendigen Hardware-Nachrüstungen für schmutzige Diesel-Pkw zu positionieren", sagte Verkehrsexperte Jens Hilgenberg vom Umweltverband BUND. "Das Thema ist zu wichtig, als dass es die Kanzlerin einem Verkehrsminister überlassen darf, der jegliche Konsequenzen für die Autokonzerne und ihre Aktionäre scheut."
Im Kampf gegen Fahrverbote und schmutzige Luft in den Städten streitet die Bundesregierung seit Monaten, ob neben den bereits laufenden Software-Updates bei 6,3 Millionen Dieselautos auch Nachrüstungen der Abgasreinigung direkt am Motor nötig sind.
Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) ist dafür, dies auf Kosten der Autobauer schnell anzugehen. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ist dagegen. Merkel hatte eine Entscheidung im September angekündigt. (AH)