Deutschlands größter Autovermieter Sixt bezahlt seine Expansion ins Ausland weiter mit sinkenden Gewinnen. Vor allem der Ausbau seines Stationsnetzes in den USA koste derzeit noch Geld. Dazu kommen Belastungen durch den Aufbau des Car-Sharing-Unternehmens DriveNow, das Sixt gemeinsam mit dem Autobauer BMW betreibt. Der Umsatz wuchs hingegen im zweiten Quartal von 396 Millionen Euro auf fast 412 Millionen Euro, wie der Konzern am Mittwoch in München mitteilte.
Unter dem Strich sank der Gewinn um rund 900.000 auf gut 25 Millionen Euro. "Es ist uns gelungen, die nachlassende Nachfrage im Inland durch zahlreiche Maßnahmen für die Expansion im Ausland mehr als auszugleichen", sagte Firmenchef Erich Sixt. Für das gesamte Jahr rechnet Sixt weiter mit einem Gewinnen, der leicht unter den Zahlen von 2012 liegen dürfte - wenn die Eurokrise sich nicht zuspitzt. Seine Umsatzprognose hob Sixt hingegen leicht an. Statt stabiler Erlöse erwartet er nun ein leichtes Umsatzplus für 2013.
Ärger dürfte dem für seine markige Werbung bekannten Unternehmen aber auch noch von anderer Seite drohen. Die Zeitungsanzeige mit dem jüngst aus der Psychiatrie entlassenen Gustl Mollath könnte für Sixt noch ein juristisches Nachspiel haben. Der Firmenchef sagte, die Anwälte von Mollath hätten mit einer Schadenersatzforderung gedroht. Sixt selbst entschuldigte sich erneut für die Anzeige. "Wir wollten die Gefühle von Herrn Mollath nicht verletzen", sagte der Manager. Eine von Sixt gebotene Entschädigung habe Mollath abgelehnt.
Juristische Geplänkel mit BR
Zugleich bekräftigte Sixt seine harsche Kritik am Rundfunkbeitrag und erneuerte seine Ankündigung, gegen die Gebührenreform notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Die Reform sei "schlampig ausgeführt" und verstoße gegen die Verfassung. Sixt hatte am Montag Rechtsmittel gegen seinen Beitragsbescheid angekündigt. Zudem prüfe das Unternehmen rechtliche Schritte gegen den Sender BR, sagte Sixt. Hintergrund ist eine BR-Mitteilung, in der Zahlen zur Beitragshöhe von Sixt veröffentlicht wurden. Sixt sieht durch die Mitteilung unzulässigerweise Unternehmensinterna veröffentlicht. Der BR wies die Vorwürfe am Mittwoch zurück. (dpa)