Das schwächelnde Industriegeschäft bremst die Umsatzentwicklung des Wälzlagerspezialisten Schaeffler. Da sich zudem Währungseffekte negativ auswirken, sieht der Conti-Großaktionär seine Erlöse 2013 nur noch auf Vorjahresniveau, statt wie zuletzt anvisiert bei einem Plus von zwei Prozent. Interims-Chef Klaus Rosenfeld bewertete die Gesamtlage am Montag dennoch positiv. Mit einem Wachstum von sieben Prozent im dritten Quartal entwickele sich die wichtige Sparte Automotive weiter deutlich besser als der Markt, sagte der Finanzvorstand, der erst Anfang Oktober nach dem Vertrauensentzug für Jürgen Geißinger kommissarisch das Ruder an der Konzernspitze übernommen hatte.
Rosenfeld räumte allerdings ein, dass das Industriegeschäft derzeit keine Freude bereite: Zwischen Juli und September gingen die Erlöse der Sparte mit minus zwölf Prozent erneut kräftig zurück. Zwar habe sich die Entwicklung etwas stabilisiert. "Wir sehen hier aber noch keine Trendwende."
Insgesamt erlöste Schaeffler in den ersten neun Monaten knapp 8,43 Milliarden Euro, ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unveränderter Wert. Wegen der Schwäche des Industriegeschäfts und aufgrund einmaliger Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen an den Standorten Schweinfurt und Wuppertal sank der operative Gewinn (EBIT) um 9,3 Prozent auf 1,03 Milliarden. Zugleich stieg der Konzerngewinn um 291 Millionen Euro auf 1,02 Milliarden Euro.
Einen Großteil davon trug die Beteiligung am Hannoveraner Autozulieferer Continental bei. Schaeffler ist seit der Übernahme der Niedersachsen vor fünf Jahren hoch verschuldet; Ende September lasteten noch rund 5,7 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten auf dem Konzern mit weltweit fast 78 000 Mitarbeitern. Hinzu kommen weitere Schulden der übergeordneten Holding von zuletzt 3,2 Milliarden Euro. (dpa)