Das stabile Geschäft mit deutschen Autobauern hält den Kabelspezialisten Leoni auf einem leichten Wachstumskurs. Die anhaltend gute Nachfrage nach Bordnetz-Systemen, Kabelsätzen und Leitungen konnte im dritten Quartal den konjunkturbedingt schwächeren Absatz in anderen Industriezweigen ausgleichen, wie das MDax-Unternehmen am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Von Januar bis Ende September legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dadurch noch um 1,3 Prozent auf knapp 2,93 Milliarden Euro zu.
Weniger stabil präsentierte sich erneut die Ergebnisseite. Unterm Strich brach der Konzerngewinn in den ersten drei Quartalen um mehr als die Hälfte auf 64,1 Millionen Euro ein. Hintergrund waren neben einem Einmaleffekt im Vorjahr hohe Anlaufkosten für neue Bordnetz-Projekte sowie Restrukturierungskosten. So wurde jüngst in Marokko ein Werk mit mehr als 800 Mitarbeitern geschlossen. Hinzu kamen ein mit Blick auf die Margen ungünstiger Produktmix bei Autokabeln und eine geringe Kapazitätsauslastung im Investitionsgüterbereich.
Für das vierte Quartal rechnet Finanzchef Dieter Bellé mit einer besseren Entwicklung, weil die Anlaufkosten zurückgingen und keine weiteren Restrukturierungen geplant seien. Flankiert werde dies von steigenden Umsätzen. Bellé bestätigte die bisherigen Jahresziele, 2016 dürfte Leoni zudem das Umsatzziel von fünf Milliarden Euro erreichen. Die Börse wurde durch den Ausblick wenig besänftigt: Das Papier brach kräftig ein. Am Mittag lag es mit 47,20 Euro um acht Prozent im Minus. Leoni beschäftigt weltweit gut 60.000 Mitarbeiter. (dpa)