Wegen der Euro-Schuldenkrise erwartet Porsche im nächsten Jahr eine schwierige Phase für die europäische Automobilindustrie. "Wir müssen uns darauf einstellen", sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Müller der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Gleichwohl halte die Porsche AG an ihren Zielen fest. "Wir wollen mindestens 15 Prozent Umsatzrendite und 21 Prozent Kapitalrendite erwirtschaften und ein jährliches moderates Wachstum des operativen Ergebnisses schaffen."
Ein großer Teil der Erträge fließe wieder ins Unternehmen. "Wir haben erhebliche Investitionen zu tätigen", sagte der seit knapp zwei Jahren amtierende Vorstandschef. "In den letzten Jahren ist unter anderem vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise ein Investitionsstau entstanden, den wir derzeit abarbeiten. Bis 2018 investieren wir in alle unsere Standorte, in Summe wird das mehr als eine Milliarde Euro sein."
Kürzlich hatte das Unternehmen glänzende Halbjahreszahlen vorgelegt. Mit dem Rekordwert von 68.940 Autos haben die Zuffenhausener gut ein Fünftel mehr verkauft als im Vorjahreshalbjahr und den Umsatz um 30 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro erhöht (wir berichteten).
VW und Porsche profitieren voneinander
Vorwürfe, beim Übergang zum integrierten Volkswagen-Konzern seien unredlich Steuern gespart worden, wies Müller zurück. "Ab August 2014 hätte der integrierte Automobilkonzern ohne eine Nachversteuerung der Ausgliederung aus dem Jahr 2007 geschaffen werden können", erklärte der Porsche-Chef. Es sei auch verkürzt, den Konzernverbund auf Steuerfragen zu reduzieren. "Vielmehr wollen wir zusätzliches Synergiepotenzial zu wirtschaftlich sinnvollen Bedingungen erschließen", sagte Müller. "Beide Unternehmen profitieren voneinander." (dpa)