Der Sportwagenbauer Porsche hat mit seinen Verkäufen im Mai den besten Monat der gesamten Unternehmensgeschichte geschrieben. Mit exakt 13.331 Auslieferungen in Kundenhand ergab sich gegenüber Mai 2011 ein Plus von 14,1 Prozent, wie die Zuffenhausener am Mittwoch mitteilten. Aufs Jahr gerechnet liegt der Zuwachs nun mit insgesamt 56.472 Wagen bei 13,0 Prozent, was die bisherige Jahresbilanz im Vergleich zum April noch einmal leicht verbesserte.
Nach knapp 119.000 verkauften Autos aus 2011 ist nun nach nur fünf Monaten fast schon die Hälfte des Vorjahreswerts erreicht. So langsam klingt das Wort "Rekord" damit bei Porsche fast schon langweilig. Viel spannender ist da zunehmend die Frage, wer eigentlich verliert, wenn Porsche immer dazugewinnt. Eine Antwort liefert die monatliche Statistik über Neuzulassungen aus dem Kraftfahrtbundesamt (KBA). Dort verwies die Porsche-Limousine Panamera die Mercedes-S-Klasse im Mai wieder auf den zweiten Platz. Lieber Porsche statt Benz - ein Trend?
Im Februar hatte der Panamera im Segment der Oberklasse aus der KBA-Statistik erstmals Rang eins belegt, im März gelang der Sieg noch einmal - und nun im Mai schon wieder. Daimler wollte den Platz eins des Panameras auf Anfrage nicht kommentieren. Der Dax-Konzern äußere sich aus Prinzip nicht zu Wettbewerbern, sagte ein Sprecher. Gesprächiger ist da der aktuelle Monatssieger: "Der Panamera hat sich in kürzester Zeit zu einer festen Größe in der Oberklasse etabliert", sagte Porsche-Deutschland-Chef Klaus Zellmer am Mittwoch. Zur Ehrenrettung der Marke mit dem Stern muss gesagt werden, dass Daimler vier Modelle in der Oberklasse hat, Porsche nur eines. In der Gesamtrechnung ist Stuttgart also nicht gefährdet.
Planungen für "Pajun" weit gediehen
So wird die Frage umso spannender, wann Porsche mit neuen Modellen im Oberklasse-Segment zum Generalangriff bläst. Ein Panamera-Kombi etwa wäre eine Ergänzung und ließe sich mit dem bestehenden Zugriff in die VW-Regale leicht realisieren - man könnte sich etwa bei Audis Teilekasten für das Heck bedienen oder einfach das Ende der eigenen Geländelimousine Cayenne anhängen, die auf dem VW-Touareg basiert. Porsche wolle darüber nicht reden, wie ein Sprecher sagte. Laut Medienberichten sind zumindest die Planungen für einen "Pajun", einen kleinen Panamera, schon ganz schon weit gediehen.
Zurück zur Gegenwart: Sowohl im Mai als auch aufs Jahr gesehen haben alle globalen Teilmärkte bei Porsche zweistellige Zuwachsraten. Nur in Amerika und den USA ist das Plus klein. Ein Sprecher sagte, dort sei das neue 911-Cabrio noch nicht wie gewünscht verfügbar. Es sei also in nächster Zeit mit einem Schub zu rechnen. (dpa)