Audi hat im Juli deutlich mehr Autos verkauft als vor einem Jahr, erwartet aber in den kommenden Monaten einen schwächeren Absatz. Grund sind die laufenden Modellwechsel und die Umstellung auf die neue Abgas- und Verbrauchsmessung WLTP in Europa, wie die VW-Tochter am Donnerstag in Ingolstadt mitteilte.
In Europa schossen die Auslieferungen im Juli um 14 Prozent, in Deutschland sogar um 38 Prozent hoch. Mit Blick auf die bevorstehenden Lieferengpässe im frei konfigurierbaren Angebot durch Modellwechsel und WLTP habe man den Händlern einen Vorrat an Autos auf den Hof gestellt, der gegenwärtig gut verkauft werde – ein Sondereffekt, erklärte Audi.
In China legte die Nachfrage um vier Prozent zu, in den USA um zwei Prozent. Weltweit kam Audi damit im Juli auf 165.000 verkaufte Autos oder ein Plus von sieben Prozent. Seit Jahresbeginn zog die Nachfrage um knapp fünf Prozent auf 1,11 Millionen Einheiten an.
Gedämpfter Ausblick
Aber die nächsten Monate würden den Hersteller "intensiv fordern", betonte der Vertriebschef und kommissarische Vorstandschef Bram Schot. Bei der Umstellung und Zulassung aller Modelle nach dem realitätsnäheren WLTP-Verbrauchstest, den die EU ab September vorschreibt, ist Audi noch nicht fertig. Einige Modelle sind deshalb vorübergehend nicht lieferbar.
Dazu kommen in den nächsten Monaten Generationswechsel und ganz neue Modelle wie der große SUV Q8 und der erste vollelektrische Audi e-tron. Für das Gesamtjahr peilt Audi Verkaufszahlen auf dem Vorjahresniveau an. (dpa/rp)