Grammer hat im ersten Halbjahr deutlich mehr Sitze für Baumaschinen und Lastwagen verkauft und damit sehr gut verdient. Umsatz und Gewinn dieser Sparte legten so kräftig zu, dass sie den Rückgang in der größeren Autosparte mehr als ausgleichen konnten, wie Grammer am Dienstag in Amberg mitteilte.
Der Konzernumsatz stieg um zwei Prozent auf 928 Millionen Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 20 Prozent auf 42 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern legte um ein Viertel auf 25 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr erwartet Grammer ein Umsatzwachstum auf 1,85 Milliarden Euro und eine höhere Gewinnmarge.
Der chinesische Autozulieferer Jifeng ist mit seinem Übernahmeangebot für Grammer inzwischen fast am Ziel. Jifeng komme mit den eingereichten und den eigenen Grammer-Aktien jetzt auf 46 Prozent und "wird bei einem erfolgreichen Vollzug nun unser Ankerinvestor" und Partner in Asien, sagte Vorstandschef Hartmut Müller. Für den Abschluss der Übernahme stehen nur noch die Genehmigungen der Kartellämter in China und der Türkei aus.
Drei Mal so profitabel wie Autosparte
Die Autosparte wurde zu Jahresbeginn von Modellwechseln in Mexiko und den USA gebremst. Sie steuerte zwei Drittel zum Umsatz und die Hälfte zum Betriebsgewinn bei. Dank der weltweit sehr hohen Nachfrage nach Sitzen für Baumaschinen, Lastwagen, Gabelstaplern und Landmaschinen schoss der Umsatz in der zweiten Grammer-Sparte aber um 15 Prozent und der Betriebsgewinn um 44 Prozent hoch. Mit einer Ergebnismarge von über zehn Prozent vom Umsatz ist diese Sparte jetzt dreimal so profitabel wie die Autosparte, die Mittelkonsolen und Kopfstützen herstellt.
Grammer beschäftigt 15.000 Mitarbeiter, davon 2.000 am Hauptsitz Amberg. (dpa)