Seat: "Wir sind im Markt gut unterwegs"

Allradfreunde konnten auf der diesjährigen IAA Pkw einen ganz guten Eindruck davon bekommen, wie Seat seine SUV-Zukunft sieht. Das Stichwort lautet: Leon Cross Sport. Nächsten Sommer, so Seat-Deutschland-Chef Bernhard Bauer, soll es dann konkret mit dem A-Segment losgehen. AH: Herr Bauer, Seat hat auf der IAA den Leon Cross Sport präsentiert. Das ist der Vorgeschmack auf das erste SUV der Marke? B. Bauer: Ganz sicher! Der Cross Sport verbindet allerdings zwei Welten. Einmal zeigen wir damit unsere Allradkompetenz. Damit weisen wir den Weg in Richtung SUV. Und die 300 PS Leistung zeigen unsere sportliche Performance. Wir sind mit den Cupra-Modellen bekanntlich gut unterwegs. Im kommenden Jahr feiern wir mit dem Cupra 20-jähriges Jubiläum. Diese Modelle tragen unsere Marke. Der Cross Sport verbindet damit beide Welten. Außerdem bieten wir über unsere komplette Modellpalette unsere "Connect Range" an, inklusive eines serienmäßigen Samsung Handys A3. Wir setzen auch die Kooperation mit dem Modelabel Mango mit einem neuen Sondermodell des Mii fort. Und mit 192 PS bieten wir jetzt außerdem auch den neuen Ibiza Cupra mit 192 PS. Es gibt hier eine sehr starke Nachfrage, weil wir damit im sportlichen Bereich ab 23.060 Euro ein unschlagbares Angebot haben. Marktentwicklung AH: Hilft das im Flottengeschäft? B. Bauer: Auf alle Fälle. Wir konnten auch in diesem Jahr in der Flotte wieder besonders stark zulegen. Wir sind vor allem mit unserem Leon ST sehr zufrieden und konnten auch in großen Fuhrparks punkten. Wir sind insgesamt um fünf Prozent im Plus. Leider ist der Privatmarkt etwas rückläufig. Wir sind aber zufrieden und in Summe im Markt gut unterwegs. Jetzt geht es darum, das restliche Jahr gut abzuschließen. AH: Wo sind die privaten Kunden? B. Bauer: Die haben sich beispielsweise für Vorführwagen und Kurzzulassungen entschieden. Dieses Segment hat einfach zugelegt. Da dürfen wir uns nichts vormachen. Der Bedarf ist hier groß. Neue Gebrauchtwagen laufen einfach. AH: Inwieweit hat der VW-Abgasskandal Seat getroffen? B. Bauer: Erst einmal sei gesagt, dass alle in der EU verkauften Seat-Neufahrzeuge, die mit Motoren ausgerüstet sind, die die EU6-Abgasnorm erfüllen, ausnahmslos den geltenden gesetzlichen Bestimmungen und Umweltstandards entsprechen. Zudem sind die betroffenen Fahrzeuge absolut sicher und straßentauglich. Derzeit werden mit Hochdruck die im Maßnahmenplan festgelegten technischen Lösungen erarbeitet. AH: Gibt es für den Handel und Seat Konsequenzen? B. Bauer: Gerade im Flottenbereich, wo Diesel eine starke Rolle spielt, haben wir eine stärkere Anfrage als aus dem privaten Bereich. Dort, wo die Dieselquoten höher sind, sind auch die Anfragen höher. Doch auch hier herrscht keine Panik. Wir kommunizieren fast täglich mit unserem Handel. AH: Wo legen Sie die Schwerpunkte bei der Händlernetzentwicklung? B. Bauer: Wir sind dabei, die neue CI auszurollen. Das neue Händler-Design kommt gut an und die Bereitschaft der Händler umzurüsten ist größer als unsere Lieferfähigkeit. Die Kosten hierfür halten sich in Grenzen. Wir bereiten uns jetzt auf das erste SUV-Jahr für Seat vor. Nächsten Sommer geht es los. Wir starten bekanntlich mit dem A-Segment. AH: Nach der Konzern-Nomenklatura heißt das Tiguan-Klasse. Geht es dann weiter mit SUV-Modellen, wie es die Premiummarken, besonders Mercedes und Audi, vormachen? B. Bauer: Es werden sicher weitere Modelle folgen. Als Nächsten könnten wir uns jedoch einen Kleineren vorstellen. Händlerrendite AH: Wie sieht es mit der Händlerrendite aus? B. Bauer: Wir sind auf Vorjahresniveau und unser Handel ist nach meiner Einschätzung zufrieden. Der Handel ist investitionsbereit. Wir übertreiben hier aber auch nicht. Wir gewinnen pro Jahr 45 neue Händler und 100 bauen pro Jahr um. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollten wir damit fertig sein. Es macht Spaß, diese Entwicklung und die optische Veränderung zu sehen. Das haben unsere Autos auch verdient. Derzeit haben wir 360 Händler und wir wollen auf knapp 500 kommen. Wenn sie eine Marktabdeckung mit entsprechendem Marktanteil haben wollen, dann kommen sie an dieser Zahl nicht vorbei. AH: Wo gibt es Open Points? B. Bauer: Wir haben viele Anfragen und können uns die Partner aussuchen, haben aber noch einige Vakanzen. Allerdings haben wir alle Metromärkte schon besetzt. AH: Wer bewirbt sich? B. Bauer: Das ist ganz unterschiedlich. Neben verstärkt Konzernmarken-Händlern diverse Händler anderer Marken und Exklusiv-Partner. Wir suchen aber immer den "local hero". AH: Gibt es weitere eigene Betriebe? B. Bauer: Wir haben derzeit vier eigene Standorte und dabei bleibt es auch. Wir verkaufen über 6.000 Autos über unsere Niederlassungen. Der Handel kann damit aber gut leben, weil unsere Betriebe den Handel unterstützen. Das ist mir sehr wichtig. Weltauto als GW-Label AH: Seat wird seine Gebrauchten künftig unter dem Label "Das Weltauto" präsentieren. Wie kam es zu dieser Entscheidung? B. Bauer: Ich halte dies für eine gute Lösung. Wir können auf das Repertoire einer eingeführten GW-Marke zurückgreifen. Die ersten Pilotbetriebe sind in Vorbereitung. Gerade die Händler, die mehrere Konzernmarken haben, werden damit noch stärker zufrieden sein. Der Handel stimmt mit uns voll überein. Ich freue mich darauf. AH: Herr Bauer, herzlichen Dank für das Gespräch! Interview: Ralph M. Meunzel

Chery: So erfolgt der Deutschland-Start 2025

Forum Automotive: Branchenwandel als Chance nutzen

Hyundai Ioniq 9: Dieses große E-SUV kommt nach Europa

Fahrzeugschaden in der Waschanlage: BGH-Urteil "richtungsweisend"

ZDK-Krise: Einheit macht stark, Zwietracht schwächt

Alle Schlagzeilen

Seat: "Wir sind im Markt gut unterwegs"

HASHTAG

#Seat

Personalien: Neue Verantwortlichkeiten bei Seat

Seat Ibiza Cupra: Upsizing nach GTI-Vorbild

Handelsorganisation: Seat baut neues Schulungszentrum

Mehr zum Thema

#Seat

Geschäftszahlen: Seat macht weniger Gewinn

Seat und Cupra in Deutschland: Wechsel an der Spitze

Schwacke Blickpunkt: Emoción ohne Spannung

MEISTGELESEN

Sternauto: Größter BYD-Store in Deutschland eröffnet

Dacia: "Wir erobern von anderen Marken"

Mercedes zeigt neuen Benzinmotor: Es wird noch verbrannt

STELLENANGEBOTE

Leiter IT (w/m/d)

Werkstattmeister Karosserie (m/w/d)

Finanz- oder Bilanzbuchhalter (m/w/d)

Servicetechniker (m/w/d)

Juniorverkäufer (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER