Fiat hat Medienberichte über Jobstreichungen und strategische Maßnahmen in Italien zurückgewiesen. "Alle Berichte über außerordentliche Operationen, ihre Art, Umfang und Wert sind das Ergebnis von Mutmaßungen, die nicht aus dem Konzern stammen", gab der Autoriese am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. Zuvor hatte die römische Tageszeitung "La Repubblica" berichtet, Fiat plane in Italien, bis zu 5.000 Stellen zu streichen sowie eine schmalere Modellpalette bei gleichzeitiger Produktionssteigerung. "Es herrscht die tiefste Wirtschaftskrise, die ich jemals erlebt habe und trotzdem haben wir bisher niemanden entlassen", konterte Fiat-Chef Sergio Marchionne am Mittwoch in Turin. "Dieser Versuch, uns zu treffen, ist unangemessen, wenn nicht gar schändlich." Die Berichte, Fiat wolle an allen vier Standorten bis 2014 Stellen einsparen und die Zahl der Modelle von zwölf auf acht verringern, was eine Schrumpfung der Belegschaft in Italien von rund 21.400 auf 16.400 Menschen zur Folge hätte, nannte der Konzernlenker "reine Spekulationen". Hierzu sowie zu der in den Medien angekündigten Produktionssteigerung für Italien um 50 Prozent auf etwa 900.000 Autos jährlich verwies Marchionne auf den 21. April. Dann werde der Autobauer seinen strategischen Plan für die kommenden vier Jahre präsentieren. Anfang März war in den italienischen Fiat-Werken ein zweiwöchiger Produktionsstopp zu Ende gegangen. Grund dafür war die schlechte Auftragslage, die Produktivität sollte der Nachfrage angepasst werden. Fiat hatte für 2009 einen Nettoverlust von 800 Millionen Euro bekanntgegeben. Der gesamte Konzernumsatz war um 16 Prozent eingebrochen. Aus der Krise will Marchionne nach dem "Repubblica"-Bericht auch mit sieben in den USA gebauten Modellen – Fiat, Alfa Romeo und Lancia – kommen. Angepeilt sei dabei eine Produktion von mehr als 350.000 Fahrzeugen. (dpa)
Weniger Jobs, weniger Modelle: Fiat vor Rosskur?
Der Turiner Autobauer hat italienische Medienberichte über massive Stellenstreichungen und eine schmalere Produktpalette bei gleichzeitiger Produktionssteigerung als "reine Spekulation" bezeichnet.