Aufgrund der schlechten Auftragslage hat der italienische Autobauer Fiat für Ende Februar einen zweiwöchigen Produktionsstopp in seinen italienischen Werken angekündigt. Rund 30.000 Beschäftigte sind betroffen. "Genau zum falschen Zeitpunkt", kommentierte der italienische Arbeitsminister Claudio Scajola am Mittwoch die Entscheidung. Die konservative Regierung von Silvio Berlusconi befindet sich seit Wochen in Verhandlungen mit Gewerkschaften und Fiat wegen der drohenden Schließung des Fiat-Standorts in Termini Imerese auf Sizilien. Die Gewerkschaften sprachen von "Erpressung". Fiat-Chef Sergio Marchionne hatte erst kürzlich bestätigt, den Standort bis Ende 2011 endgültig schließen zu wollen. In dem Autowerk sind 1.600 Menschen beschäftigt. Einschließlich der Zulieferindustrie wären aber noch weit mehr von der Werkschließung betroffen. Der angekündigte Produktionsstopp läuft vom 22. Februar bis zum 5. März. Grund für die Maßnahme sei eine Auftragslage, «die heute schlechter ist als Anfang 2009 in tiefer Wirtschaftskrise». Der Autobauer hatte am Montag einen Nettoverlust von 0,8 Milliarden Euro für 2009 bekanntgegeben, der Konzernumsatz fiel um 16 Prozent auf 50 Milliarden Euro. 2008 hatte Fiat noch einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro verbucht. Die Hoffnung 2010 in die Gewinnzone zurückzukehren, hatte der Konzern von der europaweiten Fortsetzung staatlicher Kaufanreize abhängig gemacht. (dpa)
Miese Auftragslage: Fiat stoppt Produktion für zwei Wochen
Vom 22. Februar bis zum fünften März sollen in allen italienischen Werken die Bänder angehalten werden. Der Stopp betrifft rund 30.000 Beschäftigte in Italien. Grund für die Maßnahme ist die schlechte Auftragslage.