Fiat sieht keine Probleme in der Drohung der italienischen Regierung, staatliche Kaufanreize für Autokäufe eventuell nicht zu erneuern. Diese hätten die Nachfrage 2009 zwar unterstützt, aber andererseits Käufe vorgezogen, die im Laufe der kommenden Jahre ohnehin getätigt worden wären, hieß es in einer Mitteilung von Fiat-Chef Sergio Marchionne am Donnerstagabendin Turin. "Die Kaufanreize jetzt zu erneuern hieße nur, das Problem in die nächste Saison zu verschieben", so Marchionne. Am Mittwoch hatten in ganz Italien Hunderte Beschäftigte des Autoriesen mit einem mehrstündigen Streik gegen geplante Arbeitsplatzkürzungen protestiert (wir berichteten). Hintergrund war unter anderem die von Marchionne erst kürzlich bestätigte Absicht, den Fiat-Standort in Termini Imerese auf Sizilien bis Ende 2011 endgültig zu schließen. Außerdem war ein zweiwöchiger Produktionsstopp für Ende Februar angekündigt worden, der in Italien rund 30.000 Beschäftigte betrifft. Industrieminister Claudio Scajola hatte daraufhin angedroht, die Regierung könnte die Kaufanreize auch nicht wieder erneuern "wegen der Verzerrung des Marktes". Vor kurzem hatte der Autobauer einen Nettoverlust von 0,8 Milliarden Euro für 2009 bekanntgegeben. Insgesamt war der gesamte Konzernumsatz um 16 Prozent eingebrochen. 2008 hatte Fiat noch einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro verzeichnet. Die Hoffnung 2010 in die Gewinnzone zurückzukehren, hatte der Konzern von der europaweiten Fortsetzung staatlicher Kaufanreize abhängig gemacht. (dpa)
Italien: Fiat sieht kein Problem in Wegfall staatlicher Kaufanreize
Nachdem der Autobauer die Schließung des Standortes Termini sowie einen Produktionsstopp für Ende Februar angekündigt hatte, drohte die italienische Regierung damit, staatliche Hilfen zu beenden.