Die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries soll Streitfälle bei der Entschädigung für Dieselkunden im VW-Abgasskandal klären. Wie Volkswagen und die Verbraucherzentralen am Donnerstag mitteilten, wird Zypries zusammen mit dem früheren Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar und dem ehemaligen Versicherungsombudsmann Günther Hirsch die Ombudsstelle für den zwischen beiden Parteien geschlossenen Vergleich leiten.
Die ersten Entschädigungen an die Teilnehmer der Musterklage sollen vom 5. Mai an fließen. Beide Parteien gehen von rund 260.000 Berechtigten aus. Je nach Modell und Alter ihres Autos will VW zwischen 1.350 und 6.257 Euro zahlen. Durchschnittlich sollten rund 15 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises ausgezahlt werden.
An die Ombudsstelle sollen sich Dieselfahrer wenden, deren Fälle nicht über das eingerichteten Service Center geklärt werden können. "Die unabhängige Ombudsstelle wird die unbürokratische und reibungslose Vergleichsabwicklung begleiten und unterstützen", erklärte Volkswagen-Chefjurist Manfred Döss. Alle Berechtigten sollten ihr Geld so schnell wie möglich bekommen, versicherte er.
Im September 2015 hatte Volkswagen nach Prüfungen von Behörden und Recherchen von Forschern in den USA Manipulationen an den Abgaswerten von Dieselautos zugegeben. Die Software bestimmter Motoren war so eingestellt, dass im Betrieb auf der Straße deutlich mehr giftige Stickoxide (NOx) ausgestoßen wurden als in Tests. (dpa)