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VW-Beschäftigte: Zwei Drittel mit Vorstand unzufrieden

15.02.2018 17:10 Uhr
Schlechtes Mitarbeiter-Zeugnis für Matthias Müller und Kollegen
© Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Nach Abgasskandal, Affen-Tests und Kartellverdacht kämpft Volkswagen an vielen Fronten. Dass eine Baustelle sich mitten in der Belegschaft auftut, hätte wohl niemand vermutet.

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Fast zweieinhalb Jahre nach Beginn des Abgasskandals hat der VW-Vorstand von den Beschäftigten in Deutschland schlechte Noten erhalten. Für mehr als zwei von drei Befragten ist die Arbeit der Top-Manager laut einer Betriebsratsumfrage "nicht überzeugend", wie aus Unterlagen hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Fast zwei Drittel fühlen sich zudem schlecht informiert. Ein Sprecher des Betriebsrates sagte, die Auswertung der Umfrage mit mehr als 51.000 Beteiligten in Deutschland dauere noch an. Die Ergebnisse sollten der Belegschaft bei Betriebsversammlungen vorgestellt werden. In Wolfsburg sei dies für Ende Februar geplant.

Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh und Konzernchef Matthias Müller hätten über erste Resultate gesprochen und ein gemeinsames Vorgehen vereinbart, sagte der Sprecher. Dabei gehe es auch um die unternehmensinterne Information. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über die Umfrage berichtet. Der Untersuchung zufolge sieht nur ein Viertel der Befragten die von Müller versprochene Verbesserung der Unternehmenskultur.

Unternehmens-Transformation in Gang gesetzt

Personalvorstand Karlheinz Blessing sagte in einem internen Interview, das der dpa ebenfalls vorliegt: "Sicher: Wer viel tut, der macht nicht alles richtig. Das gilt für jeden." Er betonte aber, das Thema Diesel werde "unverändert mit großem Kraftaufwand" aufgearbeitet, die Transformation des Unternehmens sei sozialverträglich in Gang gesetzt. "Eine Kulturveränderung kann man nicht kurzfristig umsetzen, sie erfordert Zeit." Die meisten Beschäftigten sähen Volkswagen aber als guten Arbeitgeber.

Osterloh sagte im VW-Intranet zur Kritik am Unternehmen: "Die interne Kommunikation benötigt Reformen, der Kulturwandel kommt nicht aus den Startlöchern, etliche Kolleginnen und Kollegen machen sich langfristig Sorgen, ob sie gesund in die Rente kommen. Und, für mich besonders alarmierend: Die große Mehrheit der Befragten fühlt sich auf dem Weg in die Zukunft unzureichend eingebunden - das darf nicht sein."

Darüber hinaus zweifelten die Beschäftigten daran, "dass bei Volkswagen Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung tatsächlich noch als gleichrangige Unternehmensziele gesehen werden. Diese Befürchtung müssen wir sehr ernst nehmen", sagte Osterloh. Blessing betonte, für jeden Standort sei eine Perspektive für die Zukunft entwickelt worden: "Wir unternehmen enorme Anstrengungen, Arbeit bei Volkswagen dauerhaft zukunftsfest zu machen."

Der Betriebsratssprecher sagte, die große Mehrheit der Kollegen wünsche sich tarifliche Wahlmöglichkeiten für mehr Entgelt oder mehr Freizeit. 73 Prozent hätten gerne mehr flexible Arbeitszeitmodelle, zwei Drittel können Privat- und Berufsleben gut vereinbaren. (dpa)

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KOMMENTARE


RHS

15.02.2018 - 18:06 Uhr

Die Frage wie zufrieden die Händler mit VW bzw. dem Vorstand sind wäre doch noch viel interessanter!Ich gehe stark davon aus, dass deutlich mehr als 2/3 sehr unzufrieden sind.Die Arroganz des Herstellers wird schlimmer und schlimmer.


Frank Fehling

15.02.2018 - 18:41 Uhr

VW besteht nur noch aus Skandalen.


Axel Dohmann

16.02.2018 - 08:54 Uhr

Volkswagen hat immer noch nicht begriffen das die einzigen wirklichen Kunden Ihre Händler sind. Von einigen Autovermietern mal abgesehen denen man ja gar nicht genug Zucker in Form von Rabatten in den Hintern blasen kann....


Rudi S.

16.02.2018 - 09:19 Uhr

Es ist doch vollkommen logisch. Der "kleine Mann" kann doch kaum mehr erarbeiten, was in der Führungsetage mit vollen Händen hinausgeschmissen wird. Addiert man dazu noch Arroganz und und Selbstverliebtheit kann kein anderes Klima dabei herauskommen.


Manuel

16.02.2018 - 09:42 Uhr

Es ist traurig, mit welcher Arroganz die oberen Damen und Herren den Konzern mitlerweile lenken. Ich arbeite seit langen im Verkauf im Konzern und ausser Kundenbeschwerden und noch mehr Druck von oben(VW/AUDI) ist keine Reue zu sehen. Das einzige was oben noch zählt sind Quoten und Statistiken.Wir, die die meisten Kundenbeschwerden abfangen und uns beleidigen lassen müssen sind hier die Leidtragenden.


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