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Audi-Chef Markus Duesmann abgesetzt: Gernot Döllner neuer Vorstandsvorsitzender

29.06.2023 16:28 Uhr | Lesezeit: 2 min
Gernot Döllner wird neuer Vorstandsvorsitzender der Audi AG.
© Foto: Audi

Der Audi-Aufsichtsrat gibt Vorstandschef Duesmann den Laufpass. Sein Nachfolger Döllner kommt aus Wolfsburg und genießt das Vertrauen der Familien Porsche und Piëch.

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Audi-Chef Markus Duesmann muss nach drei Jahren an der Spitze der Volkswagen-Tochter in Ingolstadt seinen Hut nehmen. Zum Nachfolger berief der Aufsichtsrat am Donnerstag Gernot Döllner, derzeit Leiter der Produkt- und Konzernstrategie bei VW in Wolfsburg. Er soll sein Amt am 1. September antreten. Audi-Aufsichtsratschef Manfred Döss sagte, Döllner sei "jetzt die richtige Person, um die Produktstrategie und die Aufstellung in den wichtigen Märkten für Audi weiter zu schärfen".

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Der vormalige VW-Konzernchef Herbert Diess hatte Duesmann vom Münchner Konkurrenten BMW zu Audi geholt. Er habe insbesondere die Elektrifizierung vorangetrieben, sagte Döss. "Darauf wird Audi auch in Zukunft weiter aufbauen können." Konzernkreisen zufolge gab es aber auch Kritik, weil angekündigte Vorhaben mitunter verzögert oder nicht umgesetzt wurden. Letztlich habe aber das Management nicht mehr hinter ihm gestanden. Es sei das Gefühl entstanden, dass man handeln müsse, hieß es aus Aufsichtsratskreisen. 

Der designierte Nachfolger Döllner war – wie VW-Konzernchef Blume – bei Porsche tätig. Der Maschinenbauer war dort unter anderem Verantwortlicher für die Panamera-Baureihe. Seit 2021 leitet er die Produkt- und Konzernstrategie und das Generalsekretariat im Volkswagen-Konzern.

"Vielseitiger Manager" und "Teamplayer"

Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche und sein Stellvertreter Hans Michel Piëch begrüßten die Entscheidung, Döllner zum Audi-Chef zu ernennen: "Dr. Döllner kennen wir als vielseitigen Manager, der unterschiedliche Projekte im Volkswagen-Konzern erfolgreich gemeistert hat. Wir sind überzeugt, dass er als Teamplayer die Produktstrategie von Audi mit hohem Tempo umsetzen wird." Gleichzeitig dankten die beiden Familiensprecher Duesmann für die Neuausrichtung von Audi in den vergangenen drei Jahren und den konsequenten Umstieg auf die E-Mobilität


Audi activesphere concept

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Audi: Gernot Döllner seit 1993 bei Volkswagen

Duesmann war bis Sommer 2018 BMW-Einkaufsvorstand und hatte sich nach seiner Abwerbung 2018 zwei Jahre lang gedulden müssen, bis er seinen Chefposten in Ingolstadt antreten durfte. Im vergangenen Jahr hatte Audi unter Duesmann einen Rekordgewinn eingefahren. Beim Ausblick für das laufende Jahr war der Autobauer aber vorsichtig geblieben: Die Gewinnmarge dürfte sinken – ein sinkender Anteil profitabler Oberklassefahrzeuge an den Verkaufszahlen sorgt für Gegenwind. Sorgen machte Audi der Verkauf seiner E-Autos im größten Markt China, der Absatz dort fiel im vergangenen Jahr um acht Prozent. 

Deutlich hinter den Erzrivalen 

Audi lag zuletzt im Konkurrenzkampf mit den beiden Erzrivalen BMW und Mercedes deutlich zurück. Während die Münchner 2022 ihren Absatz auf 2,4 Millionen Autos steigern konnten und Mercedes nur einen minimalen Rückgang auf gut zwei Millionen hinnehmen musste, ging es bei Audi um fast vier Prozent auf gut 1,6 Millionen Autos nach unten. Audi sei einer der vier großen Baustellen von VW-Konzernchef Blume, neben Cariad, China und der Rentabilität der VW-Kernmarke, hieß es in Konzernkreisen. 


Audi A8 50 TDI Quattro Fahrbericht (2023)

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Audi-Betriebsratschef Peter Mosch sagte: "Wir begrüßen Gernot Döllner als neuen Vorstandsvorsitzenden bei Audi. Die Stärkung der Rolle als eigenständige Marke mit unternehmerischer Freiheit innerhalb der Leitplanken des VW-Konzerns wird dabei von zentraler Bedeutung sein." Duesmann dankte er "für die gute Zusammenarbeit".


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KOMMENTARE


Michael Bellinger

30.06.2023 - 14:58 Uhr

Duesmann hat sich bei Mercedes, BMW und Audi besonders als Projektmanager hervor getan. Aber als globaler gesamtverantwortlicher „Lenker“ war er offenbar überfordert. Sein Führungsstil war ähnlich dem von Herbert Diess, den er ja aus seinen BMW Zeiten noch kannte. Bei den Bayern ist die „Management Hierarchie“ deutlich flacher, als bei Audi.


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