In der VW-Abgasaffäre verhängt Südkorea gegen den deutschen Autobauer ein Rekord-Bußgeld von umgerechnet fast 30 Millionen Euro wegen des Vorwurfs der irreführenden Werbung. Die Handelskommission (FTC) kündigte am Mittwoch in einer Erklärung zudem an, gegen Volkswagen und fünf Manager des Unternehmens in Südkorea und Deutschland Strafanzeige zu stellen. VW habe in seiner Werbung fälschlicherweise von umweltfreundlichen Autos gesprochen, die verschärfte Abgasnormen erfüllten.
Die Kommission geht von 120.000 Fahrzeugen aus, die auf diese Weise zwischen 2008 und 2015 beworben wurden. VW hatte im September 2015 eingeräumt, rund elf Millionen Fahrzeuge weltweit mit Software zur Manipulation von Abgaswerten ausgerüstet zu haben.
Die Kommission warf VW vor, die Verbraucher mit "falscher und übertriebener Werbung" getäuscht zu haben. Die Strafe in Höhe von 37,3 Milliarden Won sei das höchste Bußgeld, das man bisher bei Werbebetrug verhängt habe. Der Bescheid solle an Audi Volkswagen Korea innerhalb eines Monats verschickt werden, sagte ein Sprecher. Außerdem solle die Staatsanwaltschaft gebeten werden, Ermittlungen gegen die VW-Zentrale, die örtliche Niederlassung sowie fünf frühere und jetzige Manager aufzunehmen.
Südkoreas Behörden hatten VW im Zuge der Ermittlungen in der Abgasaffäre beschuldigt, Unterlagen über Emissionswerte und Lärmtests geschönt zu haben. Der Verkauf fast aller VW-Modelle in Südkorea war im August gestoppt worden (wir berichteten). (dpa)