Der Renault-Konzern und Stefan Müller gehen künftig getrennte Wege. Der Chief Performance Officer (CPO) werde sich mit Wirkung zum 19. Februar von seinem Vorstandsposten aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen, teilte der französische Autobauer am Mittwochabend mit. Der 56-Jährige war seit 2012 für das operative Geschäft von Renault zuständig. In dieser Funktion galt er lange Zeit als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Konzernchef Carlos Ghosn.
Ghosn sagte zu Müllers Entscheidung: "Ich bedauere sehr, dass er aus gesundheitlichen Gründen gezwungen ist, das Unternehmen zu verlassen und wünsche ihm das Allerbeste für die Zukunft." Müller habe erheblichen Anteil an der Entwicklung und dem Wachstum von Renault gehabt. Er hinterlasse eine gesunde Basis für ein weiteres profitables Wachstum im Rahmen des Strategieplans "Drive the Future".
Die Nachrichtenagentur Reuters und französische Medien hatten bereits zu Wochenbeginn über das Ausscheiden von Müller aus dem Renault-Vorstand berichtet und auch über die Hintergründe spekuliert. Dort hieß es, dass der deutsche Manager das Rennen um die Ghosn-Nachfolge im Unternehmen verloren habe. Der französische Staat, ein großer Anteilseigner von Renault, habe sich für Thierry Bolloré als neuen Vize-Chef ausgesprochen. Der frühere Michelin-Manager verantwortet als Chief Competitive Officer die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe.
Müller war vor seinem Wechsel nach Frankreich Geschäftsführer des Automobilclubs ADAC. Weitere Karrierestationen waren BMW, Ford/PAG und Volkswagen. (rp)