Der schwedische Autobauer Volvo Cars blickt nach einem Verlust in den ersten sechs Monaten mit mehr Optimismus auf das restliche Jahr. In den Monaten Januar bis Juni sackte der Umsatz im Jahresvergleich um 14,1 Prozent auf 111,8 Milliarden schwedische Kronen (10,8 Milliarden Euro) ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Göteborg mitteilte. Unter dem Strich stand ein Verlust von fast 1,2 Milliarden Kronen, nachdem Volvo ein Jahr zuvor noch einen Gewinn von 3,4 Milliarden Kronen eingefahren hatte.
"Wir sind gut aufgestellt für eine starke Erholung", schrieb jedoch Vorstandschef Hakan Samuelsson. Er rechnet damit, dass sich die Verkäufe wieder auf ein vergleichbares Niveau zum zweiten Halbjahr 2019 steigern lassen.
Volvo Cars hatte im ersten Halbjahr mit 269.962 Autos fast 21 Prozent weniger an die Kunden ausgeliefert als im Jahr davor. In China habe das Unternehmen aber im zweiten Quartal bereits wieder zu ordentlichem Wachstum zurückgefunden, so Samuelsson. Das rechne man sich nun auch für die EU und die USA aus. Europa ist vor China und den USA der größte Markt für die Schweden.
Deutliche Einbußen musste Volvo auch bei den anderen Finanzkennzahlen hinnehmen. Der operative Verlust vor Zinsen und Steuern lag bei 989 Millionen Kronen nach einem Gewinn von 5,5 Milliarden vor einem Jahr. Aus dem operativen Geschäft und wegen Investitionen flossen 12,8 Milliarden Kronen aus dem Unternehmen ab – vor einem Jahr waren es nur 2,8 Milliarden gewesen. Gerade in der Krise gilt die Kassenlage für Unternehmen als wichtig, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Der Pkw-Hersteller ist seit langem vom schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo AB getrennt und gehört dem chinesischen Autokonzern Geely, der aber auch an Volvo AB beteiligt ist. (dpa)