Autos von Volvo sollen sich künftig untereinander vor Gefahren wie Glatteis warnen. Der schwedische Autobauer will in diesem Jahr zunächst eine Testflotte aus 1.000 vernetzten Fahrzeuge auf die Straße bringen. Sie sollen Daten untereinander und auch mit Behörden austauschen. In der ersten Stufe werden neben der Glatteis-Warnung auch anonymisierte Informationen über den Standort von Autos mit eingeschaltetem Warnblinker übermittelt werden. Andere Volvo-Fahrer bekommen dann eine Warnmeldung angezeigt, wenn die sich dieser Stelle nähern.
Die Informationen werden nicht direkt von Auto zu Auto, sondern über die Cloud-Server des Herstellers übermittelt. "Wir wollten nicht warten, bis es eine branchenweite Lösung gibt", sagte Volvo-Technikchef Klas Bendrik der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona. Später könne über Kooperationen mit anderen Autobauern gesprochen werden. Denkbar sei unter anderem ein Datenaustausch zwischen den Cloud-Diensten verschiedener Unternehmen.
Die vernetzte Volvo-Testflotte ist auf die Umgebung von Göteborg konzentriert. Das schaffe eine hohe Dichte für bessere Informationen, sagte Bendrik. Volvo hat in Schweden einen Marktanteil von 20 Prozent. Diese Größenordnung gilt bei Experten bereits als gute Dichte für ein verlässliches Informationsbild über Straßenverhältnisse. An der Ausweitung des Dienstes etwa auch auf Daten zu Staus oder Unfällen werde gearbeitet. Es würden nur geringe Datenmengen übermittelt, so dass die Anforderungen an die Mobilfunk-Verbindung niedrig seien.
Mehrere Projekte
Volvo versucht verstärkt, sich an die digitale Auto-Ära anzupassen. Im Jahr 2017 sollen 100 gewöhnliche Einwohner von Göteborg selbstfahrende Volvo-Modelle im Alltag testen. Im vergangenen Jahr gab es ein Pilotprojekt mit der Deutschen Post, bei dem Pakete mit Hilfe eines digitalen Schlüssels von den Boten im Kofferraum von Volvo-Fahrzeugen abgelegt werden konnten. Die Post-Fahrer wurden dafür über den aktuellen Standort des Wagens informiert. (dpa)