Um ihre Forderung nach einem schnelleren Aus für den Verbrennungsmotor zu untermauern, haben Umweltschützer von Greenpeace in Stuttgart einen Mercedes-Stern in Rauch aufgehen lassen. "Unter keinem guten Stern?", fragten die Aktivisten am Mittwoch vor dem Wirtschaftsministerium auf einem Banner. Aus ihrer Sicht will der Autobauer Daimler noch viel zu lange am Verbrenner festhalten. Andere Hersteller hätten ambitioniertere Pläne vorgelegt, kritisierten sie. Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) warfen sie vor, mit ihrer Unterstützung für synthetische Kraftstoffe den Abschied vom Verbrenner zu verzögern.
Daimler-Chef Ola Källenius hatte vergangene Woche betont, dass er es nicht für sinnvoll halte, das ertragreiche Verbrenner-Geschäft vorschnell zu beenden. Zugleich stellte er klar, dass Daimler bereit sei, falls sich die Elektromobilität schneller als bisher absehbar durchsetze.
Die Autoindustrie unterschätze das Tempo des Branchenumbruchs, hieß es am Mittwoch in einer Greenpeace-Mitteilung. Eine vorausschauende Wirtschaftspolitik müsse der Branche eine klare Richtung vorgeben. Hoffmeister-Kraut argumentierte, dass ein Großteil der Autos in Deutschland heute mit einem Verbrennungsmotor unterwegs sei. "Wenn wir den CO2-Ausstoß im Verkehr schnell reduzieren wollen, können wir nicht warten, bis diese riesige Fahrzeugflotte gegen Autos mit anderen Antriebstechnologien ausgetauscht ist", sagte sie. Sie setze sich daher für einen technologieoffenen Ansatz ein. (dpa)
Heilemann
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