Der deutsche Automarkt wird nach Erwartung der Fahrzeugimporteure im kommenden Jahr nicht weiter wachsen. Er rechne mit einer Stagnation auf dem allerdings bereits sehr hohen Niveau von rund 3,36 Millionen Neuzulassungen in diesem Jahr, erklärte der Präsident des Verbands der Internationalen Kfz-Hersteller (VDIK), Reinhard Zirpel, am Dienstag in Frankfurt. 2016 sei schließlich das stärkste seit 2009, als die Abwrackprämie für einen Absatzrekord gesorgt hatte.
Die ausländischen Autobauer steigerten ihren Marktanteil mit 1,2 Millionen verkauften Wagen um einen halben Punkt auf 36 Prozent, so der Verband. Vor allem dank des steigenden Zuspruchs der privaten Kunden sei man schneller gewachsen als der Gesamtmarkt. Im Flottengeschäft hielten die Importeure ihren geringeren Marktanteil von 25 Prozent.
Nur noch um 0,5 Prozent und damit deutlich langsamer als der Gesamtmarkt ist nach den VDIK-Schätzungen der Absatz neuer Dieselfahrzeuge gewachsen. Auch 2017 werde ihr Marktanteil wegen der Diskussion um Einfahrverbote in die Städte und um die Blaue Schadstoffplakette voraussichtlich zurückgehen, hieß es.
Mehr Schub für Elektroautos
Deutlich mehr Verkäufe erwarten die Importeure hingegen im noch kleinen Segment der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge. "Der finanzielle Anreiz ist mit der noch verhalten nachgefragten Kaufprämie ausreichend", meinte Zirpel. Die Politik müsse aber unter anderem für Regeln zur Abrechnung der geladenen Energie auch ohne Vertragsbindung sorgen und gesetzliche Klarheit für Lademöglichkeiten vor größeren Wohneinheiten schaffen.
Die Infrastrukturpläne der deutschen Hersteller zur Schaffung einer Ladestruktur begrüßte der VDIK. Neben diesem sehr leistungsstarken Netz mit bis zu 350 kW Ladeleistung müsse aber auch das aktuelle Netz mit Leistungen zwischen 50 und 100 kW weiter ausgebaut werden. (dpa)