Die deutschen Hersteller haben ihren Marktanteil in den USA leicht gesteigert. Während dort 2017 insgesamt weniger Neuwagen verkauft wurden, konnten die Deutschen ihre Verkäufe um gut ein Prozent auf 1,35 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge erhöhen, bilanzierte der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) im Rahmen der Automesse in Detroit.
17,1 Millionen Light Vehicles wurden im vergangenen Jahr in den USA verkauft, 7,9 Prozent waren Fabrikate aus Deutschland (2016: 7,6 Prozent). Als bemerkenswert stellte VDA-Präsident Matthias Wissmann heraus, dass die deutschen Hersteller sowohl im Pkw- als auch im traditionell in den USA sehr starken Light-Truck-Segment, zu dem unter anderem die Pick-ups gehören, Marktanteile gewinnen konnten. Bei Elektroautos auf dem US-Markt ist der Marktanteil deutscher Hersteller mit 16 Prozent doppelt so hoch wie der Anteil am gesamten Light-Vehicle-Markt.
Die USA sind laut Wissmann nicht nur ein strategisch wichtiger Markt, sondern zunehmend auch ein bedeutender Produktionsstandort. 2017 haben die deutschen Hersteller im Nafta-Raum erstmals mehr als 1,4 Millionen Light Vehicles gefertigt (plus elf Prozent). Der Großteil (56 Prozent) davon wurde in US-Werken produziert.
"Wir müssen uns nicht entschuldigen"
Angesichts der Drohungen von US-Präsident Trump, das Freihandelsabkommen Nafta aufzukündigen, müssten sich die deutschen Autobauer keine Vorwürfe machen. "Wir tragen zu ihrer Handelsbilanz bei. Wir sind nicht in der Situation, uns entschuldigen zu müssen", sagte Wissmann. Die Firmen schafften auch in den USA Jobs, die Produktion sei lokal oft tief verwurzelt. Insgesamt beschäftigten die deutschen Hersteller in den USA mehr als 36.000 Mitarbeiter.
Für 2018 geht der VDA von einer leichten Abschwächung des Marktes aus und einem Volumen von knapp 17 Millionen Light Vehicles. Dabei erwartet der Branchenverband, dass die deutschen Hersteller ihren Marktanteil auch in diesem Jahr weiter steigern. Die Konjunkturaussichten seien nach wie vor gut, sagte Wissmann. (sp-x/dpa)