Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental pocht angesichts der Gespräche um das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta weiter auf freien Handel. "Wenn jemand versucht, Hürden aufzubauen, hat das negative Folgen für die Industrie", sagte Conti-Chef Elmar Degenhart am Montag auf der Automesse in Detroit. Conti habe 2.800 direkte Lieferanten, die wiederum eigene Zulieferer hätten. Die gelieferten Teile überschritten auf dem Weg zum Produkt mehrfach Grenzen.
Der Hannoveraner Dax-Konzern selbst sei in über 50 Ländern mit über 100 Standorten vertreten. US-Präsident Donald Trump will das Nafta neu verhandeln. Für Güterlieferungen zwischen Mexiko, den USA und Kanada könnten sich gravierende Änderungen ergeben.
Die im Dezember verabschiedete US-Steuerreform dürfte Conti zugutekommen, auch wenn erst einmal eine geringe Belastung ansteht. "Wir werden 2017 einen Nachteil haben", sagte Degenhart. "Danach aber ergeben sich aus den gesenkten Steuersätzen Vorteile." Degenhart bezifferte die Belastung des Gewinns 2017 aus der Neubewertung von Steuerverlustvorträgen auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Conti hat im vergangenen Jahr rund 44 Milliarden Euro umgesetzt. Bereinigt um Sondereffekte sowie vor Zinsen und Steuern verdiente Conti laut vorläufigen Zahlen mehr als 4,7 Milliarden Euro. (dpa)