In einer unkonventionellen Trauerfeier in der Berliner Gedächtniskirche haben Familie und Freunde am Donnerstag Abschied von der ehemaligen Opel-Händlerin Heidi Hetzer genommen. Die Weltenbummlerin und leidenschaftliche Rallye-Fahrerin war zu Ostern mit 81 Jahren gestorben. Ihre Oldtimer-Weltreise und Touren durch Afrika hatten bis zuletzt Tausende Menschen in sozialen Netzwerken verfolgt. Nun schrieben sich viele vor der Kirche in die langen Kondolenzlisten ein.
Hetzers eigenwilliger Stil, ihre positive Energie und ihr Humor wurden in der Kirche noch einmal lebendig. Pfarrerin Kathrin Oxen gab zu, dass es ihr schwer falle, die Kurve zur Bibel zu kriegen. "Da ist keine Rede von Autos." Vor dem Altar standen, von Kerzen umrahmt, sieben Handtaschen in Auto-Form - ihr Markenzeichen. "Ich hab ihr in den 70er Jahren mal gesagt: Du bist Feministin", erinnerte sich ihr langjähriger Ehemann Robert Mackay. "Da hat sie gefragt: "Wat is dat denn?"". Zum Abschied sagte Mackay: "She did it her way."
Weather-Girls-Sängerin Ingrid Arthur sang Leonard Cohens "Halleluja" als Gospel. Ein Oldtimer-Freund sagt noch, wie er Heidi Hetzer bei einer Panne im strömenden Regen einmal einen Schirm angeboten habe. Ihre Antwort lautete: "Gib mir den Ringschlüssel, den 14ner." Zum endgültigen Abschied hieß es dann ganz schlicht: Gute Fahrt. (dpa)
Stefan Klein