Der erste Tag im Dax hat für Continental Verluste gebracht. Conti-Titel sanken am Montag bis zum Mittag um 2,24 auf 81,74 Euro, während der Dax 0,60 Prozent verlor. Börsianer zeigten sich wenig erstaunt: In der Regel legen Index-Aufsteiger bereits vor Bekanntgabe der Änderungen kräftig zu und geben nach dem Vollzug nach. Der Autozulieferer kehrte nach knapp vier Jahren in die Spitzengruppe der deutschen Börsenkonzerne zurück.
Ebenfalls neu im Leitindex vertreten ist seit heute das gerade einmal acht Jahre alte Spezialchemieunternehmen Lanxess. Damit stellen die Chemie- und die Autoindustrie nun die größten Branchen im Aktienindex dar. Für Conti und Lanxess stiegen der Handelsriese Metro und der Lastwagenhersteller MAN in den MDax der mittelgroßen Werte ab.
Conti erhofft sich von der Rückkehr in den Dax mehr Nachfrage nach den eigenen Papieren. Die Aktie gewann seit Jahresbeginn rund 70 Prozent an Wert hinzu, rund 20 Prozent davon allein seit Ende Juli. Aufgrund des überraschenden Übernahmevorstoßes durch den damaligen Konkurrenten Schaeffler hatten die Titel im Dezember 2008 in den MDax absteigen müssen.
"Wir bleiben auf Rekordkurs"
Allen Hiobsbotschaften von Autoherstellern zum Trotz hat Continental sein Gewinnziel bekräftigt. "Conti bleibt auf Rekordkurs", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Konzern hatte erst Anfang August die Gewinnprognose für das laufende Jahr erhöht und neue Rekorde versprochen. Das gelte, bekräftigte Degenhart, auch wenn Daimler die Märkte mit der Meldung aufgeschreckt hat, dass der Mercedes-Gewinn nicht die gesteckten Ziele erreicht.
"Wir sind sensibel, was die Signale aus dem Markt angeht, sehen aber keinen Anlass für eine Vollbremsung", sagte Degenhart. Man sollte die fraglos vorhandenen Risiken nicht übertreiben. Kurzarbeit sei für Conti nicht nötig. Mit Blick auf das kommende Jahr sagte der Chef des Unternehmens, das ab Montag wieder im Dax gelistet ist: "Wir trauen uns weiteres Wachstum zu." (dpa)