BMW hat im abgelaufenen Quartal nicht nur mehr Autos verkauft, sondern auch mit Kredit- und Leasingverträgen eine halbe Milliarde Euro erwirtschaftet. Der Konzerngewinn stieg um 15 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro. Vorstandschef Harald Krüger sagte am Freitag in München: "Unser Unternehmen wächst auf hohem Niveau und ist profitabel." Im laufenden Jahr peile er bei Absatz und Betriebsergebnis "neue Bestmarken an".
Zugleich kündigte Krüger zwei weitere batteriebetriebene Autos an: 2019 will BMW einen Elektro-Mini auf den Markt bringen, 2020 soll ein X3 als erster Elektro-SUV folgen. BMW werde dieses Jahr voraussichtlich mehr als 60.000 Plug-in-Hybride und i3-Elektroautos verkaufen. Die steigende Nachfrage zeige, "dass die Zeit reif ist für unsere nächsten Schritte", sagte Krüger.
Von Juli bis September hat BMW dank der starken Nachfrage in Europa und China mehr als 583.000 Autos verkauft - sieben Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg wie von den meisten Analysten erwartet um 4,6 Prozent auf 23,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte allerdings nur um 1,1 Prozent auf 2,38 Milliarden zu. Hier machten sich die Investitionen in neue Modelle, Elektrifizierung und Automatisierung bemerkbar. Im Frühjahr will BMW den neuen 5er einführen, eine Plug-in-Version soll rasch folgen. Auch die Personalkosten stiegen - die Zahl der Mitarbeiter stieg um 5.000 auf 126.000.
Der Ergebnisanteil am Umsatz sank auf 8,5 Prozent. Der Stuttgarter Konkurrent Daimler hatte zwar etwas weniger Autos verkauft, war aber mit 11,8 Prozent Rendite viel profitabler unterwegs. Audi kam wegen der Kosten der Diesel-Affäre nur noch auf 4,6 Prozent.
Gewinn steigt stark
Der BMW-Gewinn schnellte dennoch um 15,3 Prozent hoch. Vorausschauender Einkauf von Rohstoffen und die Absicherung von Währungsschwankungen hätten das Finanzergebnis verbessert, erklärte Finanzvorstand Eichiner. Auch das Geschäft in China, das BMW wegen der Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Autobauern zum Finanzergebnis rechnet, lief besser als im Vorjahr.
Mit Finanzdienstleistungen verdiente BMW zwischen Juli und September 568 Millionen Euro vor Steuern - ein Zuwachs um 23 Prozent. Jeden zweiten Neuwagen verkaufe BMW mit einem Kredit- oder Leasingvertrag, sagte Eichiner. In China sei die Nachfrage sehr hoch.
Eine Baustelle bleibt das USA-Geschäft - BMW hat dort seit Jahresbeginn neun Prozent weniger Autos verkauft. Das liegt auch am Modellangebot. Sobald das SUV-Werk Spartanburg ausgebaut ist, erhofft sich BMW wieder bessere Zeiten. Mit dem geplanten X7 will BMW ab 2018 auch in der profitablen Luxusklasse einen SUV anbieten können.
Im laufenden Quartal bremsten steigende Kosten und Investitionen das Ergebnis, sagte Eichiner. Die Jahresprognose stehe aber unverändert. (dpa)