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Sindelfingen : Daimler kündigt Einschichtbetrieb an

28.09.2012 10:03 Uhr
Mercedes-Werk in Sindelfingen
In Daimlers größtem Produktionswerk Sindelfingen kriselt es.
© Foto: Daimler

Einschichtbetrieb, Abbau von Leiharbeit und Streit mit dem Betriebsrat: In Daimlers größtem Produktionswerk Sindelfingen kriselt es. Die Werksleitung wandte sich in einem Brief an die Belegschaft.

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Schwache Nachfrage und Streit mit dem Betriebsrat: Der Autobauer Daimler hat die Mitarbeiter in seinem größten Pkw-Werk Sindelfingen in einem Brief über anstehende Produktionskürzungen informiert. "Fakt ist, dass sich die anstehende Modellpflege bei der E-Klasse und der Auslauf der S-Klasse auf die Nachfrage auswirken", heißt es in dem Schreiben von Werksleiter Willi Reiss, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Zeitweise wolle Daimler in Sindelfingen daher nur noch in einer Schicht arbeiten. Darüber werde derzeit aber noch mit dem Betriebsrat verhandelt.

Unternehmenskreisen zufolge soll der Einschichtbetrieb bis zum Anlauf der neuen S-Klasse 2013 laufen. Das wäre nach ersten Plänen ein Zeitraum von etwa einem halben Jahr. Daimler hatte am Dienstag bestätigt, die Produktion in Sindelfingen anzupassen, wollte aber zunächst keine Details nennen.

Konzern-Chef Dieter Zetsche hatte eingeräumt, dass der operative Gewinn der Autosparte 2012 unter dem Vorjahresniveau liegen werde und und ein Sparpaket angekündigt. Am Donnerstag sagte er auf dem Autosalon in Paris, dabei werde kein Teil des Unternehmens ausgespart. Inwieweit Beschäftigte davon betroffen sein könnten, teilte er bisher nicht mit.

Wie Unternehmenskreise berichteten, war es bei den Verhandlungen in Sindelfingen zu Uneinigkeiten mit dem Betriebsrat gekommen. Demnach will Daimler nun die Betriebsvereinbarung in Sindelfingen kündigen und in den kommenden Tagen eine Einigungsstelle anrufen. Hintergrund soll ein Streit über die Zeitkonten der Beschäftigten sein.

100 Stunden im Minus

Den Informationen zufolge liegen die Mitarbeiter in der Produktion der neuen S-Klasse mit ihren Zeitkonten rund 100 Stunden im Minus. Daimler will die Zahl Unternehmenskreisen zufolge auf 0 fahren, wenn 2013 die Produktion der neuen S-Klasse startet. Dafür müssten die Mitarbeiter dann aber zeitweise mehr Stunden leisten als in der Regelarbeitszeit. Der Betriebsrat hatte das den Kreisen zufolge abgelehnt.

Derzeit arbeiten in Sindelfingen 15.000 Menschen in der Produktion, davon 2.500 in der S-Klasse. Um die schwächelnde Nachfrage nach E- und S-Klasse auszugleichen, will der Autobauer auch die Zahl der Zeitarbeiter in dem Werk schrittweise abbauen. Konkrete Maßnahmen sind den Angaben zufolge aber noch nicht bekannt. Derzeit arbeiten in Sindelfingen 1.300 Leiharbeiter. (dpa)

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KOMMENTARE


Chris

28.09.2012 - 10:28 Uhr

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Daimler macht immer noch fette Gewinne und in dem Werk arbeiten 1300 Leiharbeiter. Na klar, die kann man sofort entsorgen sollte die Gewinnausschüttung etwas kleiner ausfallen. Was sind wir nur für eine schlechte Gesellschaft. Die oben machen sich die Taschen voll und wenns so aussieht das die oben weniger bekommen wird unten bei den Sklaven angefangen. Leiharbeiter gehören verboten, die Konzerne sollen diese Menschen fest einstellen! Mich würde mal interessieren wie lange manche Leiharbeiter schon bei Daimler arbeiten und sic eine Festanstellung dort wünschen.GrussChris


Michael Martin

28.09.2012 - 13:13 Uhr

@ Chris: Ich kann Ihnen nur zustimmen! Leiharbeiter sind die modernen Sklaven, Leiharbeitsfirmen sind nichts anderes als Sklavenhändler. Und warum das Ganze? Damit das Kapital (Aktienbesitzer) und Unternehmensführung immer noch mehr Geld verdienen. Kein Wunder, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft. Da traut sich aber kein Politiker ran, außer vielleicht die Linken. Die haben aber in manch anderen Dingen solch Verquere Vorstellungen, dass man sie auch nicht reinen Gewissens wählen kann. Und irgendwann gibts den großen Knall, bei dem sich Arm gegen Reich auflehnt....... nicht nur in Deutschland!


Holyghost

28.09.2012 - 13:19 Uhr

Sieh einer an - Mercedes schnürt sein Sparpaket - Einschnitte in allen Sparten - bei Opel ist dies schon vor einiger Zeit angekündigt worden - dort hat man aber viel lauter und vermehrt in der Presse darüber geschrieben - komisch, oder ????Wenn zwei das Gleiche tun, ist das alos doch nicht immer das Gleiche ....


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