Nach der guten August-Bilanz hat der deutsche Automarkt im September noch einmal deutlich zugelegt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch meldete, kamen im vergangenen Monat 298.002 Personenkraftwagen (Pkw) neu auf die Straße, das waren 9,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Besonders erfreulich: 34,4 Prozent der neuen Pkw wurden auf private Halter zugelassen (plus 21,6 Prozent). Die gewerblichen Zulassungen stiegen um 3,9 Prozent auf 65,5 Prozent an.
Nach Abschluss des dritten Quartals 2016 erreichten die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland damit 2.555.783 Einheiten, ein Plus von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. "Die positive Einstellung der Privatkunden zum Autokauf leistet erneut einen wichtigen Beitrag zum guten Ergebnis des Pkw-Markts", sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Importeursverbades VDIK. Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, sprach von einem sehr erfreulichen bisherigen Jahresverlauf. "Für das Gesamtjahr zeichnet sich mit 3,3 Millionen Neuwagen der höchste Pkw-Absatz seit sieben Jahren ab."
Für die deutschen Marken zeigte sich der Neuzulassungsmarkt im September ausnahmslos positiv. Zweistellige Zuwachsraten erzielten Mini (plus 35,3 Prozent), Mercedes (plus 26,0 Prozent), Ford (plus 18,5 Prozent) und Smart (plus 16,8 Prozent). VW wies mit einer Steigerung um 1,7 Prozent wiederholt den größten Anteil an den Neuzulassungen auf (19,5 Prozent).
Bei den Importeuren zeigten Tesla (plus 183,5 Prozent), Alfa Romeo (plus 130,5 Prozent) und Lexus (plus 74,6 Prozent) die größten Aufwärtsbewegungen. Zweistellige Verluste gab es hingegen bei Hyundai (minus 21,5 Prozent), DS (minus 18,8 Prozent) und Subaru (minus 11,5 Prozent). Skoda nahm mit 5,9 Prozent den größten Neuzulassungsanteil ein.
Kleinwagen und SUV legen zu
Fahrzeuge der Kompaktklasse kamen zwar im September weniger gut an als im Vorjahr (minus 4,1 Prozent), dominierten aber mit 25,2 Prozent Marktanteil weiter die Neuzulassungen. Es folgen die Kleinwagen (14,7 Prozent, plus 10,3 Prozent). Jeweils 13,3 Prozent entfielen auf die Mittelklassewagen (plus 6,4 Prozent) und die SUV (plus 34,6 Prozent). Wohnmobile erreichten einen Anteil von 0,6 Prozent (plus 55,2 Prozent). Die Sportwagen rutschten im September um 20,1 Prozent hinter das Ergebnis des Vorjahresmonats.
Im September zeigten sich Benziner (53,1 Prozent) und Diesel-Pkw (44,6 Prozent) erneut am anteilsstärksten. Rückgänge waren bei den gasbetriebenen Pkw zu verzeichnen (Flüssiggas minus 17,9 Prozent, Erdgas minus 39,4 Prozent), welche jeweils einen Anteil von 0,1 Prozent aufwiesen. Die durchschnittliche CO2-Emission betrug im September 126,5 g/km und damit 0,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat und 1,7 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum.
Insgesamt wurden in den ersten drei Quartalen 7.678 Elektro-Pkw erstmals zugelassen. Mit 1.641 Elektrofahrzeugen und damit einem Plus von 76,6 Prozent erreichten Pkw mit diesem alternativen Antrieb im Berichtsmonat einen Anteil von 0,6 Prozent am Neuzulassungsgeschehen. 4.917 Hybride bewirkten einen Zuwachs von 67,2 Prozent und einen Anteil von 1,6 Prozent, darunter 1.420 Plug-in-Hybride mit einem Anteil von 0,5 Prozent und einem Zuwachs von 36,8 Prozent.
GW-Markt wächst
Nicht nur die Neuzulassungen gaben im September Anlass zur Freude. Auch die Besitzumschreibungen entwickelten sich positiv. 724.030 Kfz-Halterwechsel zählte das KBA. Darunter fallen 637.624 Pkw und damit 3,2 Prozent mehr als im September 2015.
Inlandsproduktion und Export liegen laut VDA nach neun Monaten auf Vorjahresniveau. Bis Ende September wurden 4,38 Millionen Fahrzeuge hergestellt (plus ein Prozent). Davon wurden 3,34 Millionen ausgeführt (unverändert). (se)
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- KBA Fahrzeugzulassungen im September 2016 (310.0 KB, PDF)