Daimler-Chef Dieter Zetsche hat die Gewinnerwartungen für 2010 gedämpft. In der zweiten Jahreshälfte fallen bei Mercedes-Benz Cars höhere Ausgaben für CO2-bezogene Entwicklungen und für Investitionen in neue Fahrzeugmodelle an, wie der Konzernlenker am Freitag in Peking erklärte. Diese Kosten würden das Ergebnis belasten. Über die Höhe der Belastungen machte der Vorstandschef des Autobauers keine Angaben.
Im zweiten Quartal werde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei Mercedes-Benz Cars laut Plan zwar über dem Wert der ersten drei Monate des Jahres (806 Millionen Euro) liegen. Das Sechs-Monats-Ergebnis lasse sich aber nicht auf das Gesamtjahr hochrechnen, schränkte Zetsche ein. Der Manager bekräftigte dennoch das Ziel für 2010, in der wichtigsten Sparte ein EBIT zwischen 2,5 und drei Milliarden Euro zu erzielen. Für den Konzern peilt der Premiumhersteller ein operatives Ergebnis von mehr als vier Milliarden Euro an. Am 27. Juli legen die Stuttgarter ihre Halbjahreszahlen vor.
Der asiatische Markt nimmt nach Einschätzung des Daimler-Chefs eine immer bedeutendere Rolle für die Autobauer ein. "China wird zunehmend zum Gravitationszentrum der Automobilindustrie und für Mercedes-Benz Cars kurzfristig zum drittgrößten Absatzmarkt." Der Premiumhersteller will in diesem Jahr seinen Autoabsatz in China von 67.000 auf mehr als 100.000 Stück steigern. 2015 sollen dann rund 300.000 Autos abgesetzt werden.
Motorenfertigung in China geplant
Um dem Absatzboom in Asien Rechnung zu tragen, plant Daimler eine Motorenfertigung in China. Drei Milliarden Euro Euro sollten in den kommenden Jahren in die Fertigung und weitere Projekte fließen, sagte Zetsche. Die Motoren sind nur für den chinesischen Markt bestimmt. Start der Fertigung soll 2013 sein.
Am Vortag hatten Zetsche und der Vorstandschef des chinesischen Batterie- und Autohersteller BYD, Wang Chuanfu, die Gründung eines gemeinsamen Forschungs- und Technologiezentrums für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen in China vereinbart (wir berichteten). Rund 71 Millionen Euro lassen sich die beiden Unternehmen das Projekt kosten. 2013 soll das gemeinsam entwickelte Elektroauto auf den Markt kommen. (dpa)