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Preisentwicklung: Gebrauchtwagen im Juli so teuer wie nie zuvor

29.07.2021 12:07 Uhr | Lesezeit: 6 min
Gebrauchtwagen; Gebrauchtwagen-Handel; GW-Verkauf; GW-Handel; GW; Gebrauchtwagen-Handel
Die Preise für Gebrauchtwagen eilen von Rekord zu Rekord. Im Schnitt kosten Gebrauchte derzeit 23.000 Euro, haben Experten der GW-Plattform Autoscout24 berechnet.
© Foto: mast3r / stock.adobe.com;

Die Preisentwicklung für gebrauchte Autos sah in den letzten Jahren laut AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index recht ähnlich aus: Im Winter steigen die Preise, in den Sommermonaten gehen sie leicht zurück. Doch im Coronajahr 2021 ist alles anders: Zum wiederholten Male steigen die Preise im Monatsvergleich rapide an.

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Im Juli erreichen die Preise für Gebrauchtwagen mit durchschnittlich rund 23.000 Euro sogar einen neuen Höchststand. Damit kosten Gebrauchte etwa 3.000 Euro mehr als im Juli 2020 und sind so teuer wie nie zuvor. Den Grund für den antizyklischen Preisanstieg sehen AutoScout24-Experten im Nachholbedarf der Verbraucher in Folge des Corona-Lockdowns, in Engpässen bei der Neuwagenproduktion und in einem gewachsenen Stellenwert des Autos, der ebenfalls von der Pandemie gefördert wurde.

"Es ist eine Summe aus kleineren und größeren Effekten aus den vergangenen Lockdowns, welche die Gebrauchtwagenpreise aktuell stark ansteigen lässt", sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. So spiele etwa der Mangel an Halbleitern eine wichtige Rolle, der mancherorts die Produktion von Neuwagen lahmgelegt habe.

Aufgestaute Nachfrage bricht sich Bahn

"Hinzu kommt ein Nachholbedarf auf Seiten der Verbraucher, der dem zweiten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres geschuldet ist und jetzt geballt auf den Markt losbricht. Diese erhöhte Nachfrage nach Gebrauchten hat die Preise auch im Juli erneut in die Höhe getrieben."

Auch das durch Corona beeinflusste Leasinggeschäft treibt die Preise für Gebrauchte in die Höhe. Denn durch Produktionsschwierigkeiten während des ersten Lockdowns fehlen Leasingrückläufer und Mietwagen. "Da es nicht genug Neuwagen für die Rückläufer gab, wurden Leasingverträge oft verlängert, statt die Fahrzeuge wie gewohnt durch Neuwagen auszutauschen. Die Leasingrückläufer stehen dem Markt also nicht wie sonst üblich als Gebrauchte zur Verfügung", erklärt Schneck.

Zuletzt hat die individuelle Mobilität durch die Corona-Pandemie deutlich an Stellenwert gewonnen. "Wie wir aus zahlreichen Umfragen und Studien wissen, gilt das Auto seitdem bei vielen als das sicherste Verkehrsmittel, das treibt die Nachfrage und lässt die Preise steigen."

Preise der Ober- und Mittelklasse wachsen am stärksten

In nahezu allen Fahrzeug- und Alterssegmenten verzeichnet der AGPI für Juli Preiszuwächse in Höhe von etwa 1 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Am stärksten legen hierbei innerhalb der Fahrzeugsegmente Gebrauchte der Ober- und Mittelklasse mit einem Preisanstieg von rund 1,6 Prozent zu. Ausreißer von dieser Entwicklung sind Vans bzw. Kleinbusse, deren Preise minimal nachgeben, sowie Oldtimer mit einem Preisrückgang von rund 4 Prozent auf nunmehr 28.904 Euro.

Segmentübergreifender Angebotsrückgang

Bemerkenswert ist der abermals segmentübergreifende Rückgang des Angebots. Am stärksten bricht das Angebot bei Vans bzw. Kleinbussen und Jahreswagen ein – es sinkt im Vergleich zum Vormonat um über 20 Prozent. Doch auch in allen anderen Segmenten bewegt sich der Angebotsrückgang mit Werten zwischen 12 und 19 Prozent im deutlich zweistelligen Bereich. 

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