Kurz vor Beginn der Verhandlungen über die Zukunft von Opel hat der Betriebsrat das Sanierungskonzept des Mutterkonzerns General Motors (GM) abgelehnt. "Die Zahl von knapp 9.000 weniger Arbeitsplätzen in Europa akzeptieren wir nicht, auch wenn es zu einem Stellenabbau kommen wird", sagte Betriebsratschef Klaus Franz am Dienstag. Ein Stellenabbau in diesem Umfang sei "betriebswirtschaftlich unsinnig" und überhaupt nicht zwingend, hatte Franz zuvor der "Frankfurter Rundschau" (Mittwoch) gesagt. Bis zum Jahr 2013 würden europaweit bei Opel und der britischen Schwester Vauxhall ohnehin etwa 10.500 der derzeit rund 50.000 Stellen durch Altersteilzeit und natürliche Fluktuation frei. Statt unnötig Geld in Abfindungen zu stecken, solle GM alle verfügbaren Mittel in neue Produkte investieren, verlangte der Chef des Europäischen Arbeitnehmerforums. Opel habe bereits wegen der verschleppten Restrukturierung rund 800 Millionen Euro verloren. Notwendig seien u.a. die Entwicklung eines Kleinwagens unter dem Corsa, eines Cabrios, neuer Motoren und eines neuen Getriebes. Franz wiederholte die Forderungen der Belegschaft nach einer größeren Eigenständigkeit von Opel in einer Aktiengesellschaft deutschen Rechts mit freiem Zugang zum Weltmarkt. Zur Marktöffnung gebe es positive Signale aus Detroit. Nach wie vor ist auch die Mitarbeiterbeteiligung an Kapital und Gewinn der neuen Opel-Gesellschaft sowie eine erweiterte Mitbestimmung Teil der Verhandlungsposition gegenüber dem GM-Management.
Opel-Zukunft: Franz stellt sich gegen GM-Sanierungsplan
Der Opel-Betriebsratschef will die Zahl von knapp 9.000 weniger Arbeitsplätzen in Europa nicht akzeptieren. Ein Stellenabbau in diesem Umfang sei "betriebswirtschaftlich unsinnig".
R. Schultz
Heinz Werner Welchert