Am Mittwoch hatten Opel und der Betriebsrat vereinbart, dass den Mitarbeitern des Opel-Entwicklungszentrums Abfindungen angeboten werden sollen, statt sie sofort an Segula abzugeben. Das Misstrauen der Opel-Belegschaft gegenüber dem Automobil-Dienstleister ist damit kaum gesunken. Dass die Franzosen ihr Konzept eines "Engineering-Campus" unverändert weiter verfolgten, habe unter den IG-Metall-Vertrauensleuten Unverständnis und Fassungslosigkeit ausgelöst, berichteten am Donnerstag Teilnehmer einer Versammlung am Opel-Stammsitz Rüsselsheim.
Ursprünglich sollten 2.000 Opelaner zu dem Dienstleister wechseln, der bis zum Sommer auch Gebäude und Einrichtungen im Opel-Werk sowie im Testzentrum Rodgau-Dudenhofen übernehmen will. Nach dem Abfindungskompromiss ist unklar, wieviele Leute tatsächlich wechseln.
Segulas Deutschland-Chef Martin Lange hatte auf das große Interesse externer Kunden an Automotive-Dienstleistungen verwiesen. Man wolle weiterhin 2.000 Mitarbeitern eine langfristige Perspektive bieten und benötige eine kompetente Mannschaft, die sich mit der zu übernehmenden Infrastruktur auskenne. Lange kündigte auch Neueinstellungen an.
Zweifel an Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells
Gewerkschafter hatten schon zuvor an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells gezweifelt, das nicht mit konkreten Projekten oder Kunden hinterlegt worden sei. Es beruhe auf dem Prinzip Hoffnung.
Segula ist nach eigenen Angaben ein weltweit tätiger Engineering-Konzern mit 12.000 Mitarbeitern. Das Unternehmen arbeitet unter anderem eng mit der neuen Opel-Konzernmutter PSA zusammen. (dpa)