Im Schatten der Affäre um manipulierte Abgasmessungen bei Volkswagen hat sich im Oktober das Wachstum auf Europas Automärkten abgeschwächt. In der Europäischen Union und der EFTA seien mit gut 1,14 Millionen Autos 2,7 Prozent mehr neu zugelassen worden als ein Jahr zuvor, teilte der Branchenverband Acea am Dienstag mit. Das war zwar der 26. Anstieg in Folge. Allerdings ging das Wachstumstempo deutlich zurück.
Volkswagen selbst verzeichnete einen Rückgang um 0,8 Prozent auf 288.221 Fahrzeuge. Auch die Opel Group rutschte um 2,5 Prozent ins Minus. Die anderen deutschen Hersteller steigerten den Verkauf hingegen deutlich. So setzte Daimler knapp 21 Prozent mehr Fahrzeuge ab, BMW legte um 12,8 Prozent zu, Ford konnte um 1,8 Prozent wachsen. Die VW-Wettbewerber PSA (minus 1,5 Priozent) und Renault/Dacia (minus 0,4 Prozent) mussten Federn lassen.
Unter den wichtigsten Absatzmärkten bildeten Deutschland und Frankreich mit einem Plus von 1,1 Prozent beziehungsweise 1,0 Prozent das Mittelfeld. Besonders kräftig stiegen die Verkäufe hingegen in Spanien (plus 5,2 Prozent) und Italien (plus 8,6 Prozent). Insgesamt schwächte sich aber auch hier das Wachstum ab. In Großbritannien (minus 1,1 Prozent) schrumpfte der Absatz sogar.
Im bisherigen Jahresverlauf kamen 11,93 Millionen Fahrzeuge auf Europas Straßen. Das waren 8,2 Prozent mehr als im Vohrjahreszeitraum.
Plus auf dem Weltmarkt
Auch die anderen großen Pkw-Märkte verbuchten im Oktober ein Neuzulassungs-Plus. In China betrug das Wachstum 15,1 Prozent; mit 1,87 Millionen Neuwagen bleibt das Reich der Mitte global die Nummer eins vor dem US-Markt. Dort stieg die Zahl der Neuzulassungen um 13,6 Prozent auf 1,45 Millionen Einheiten. Im bisherigen Jahresverlauf bleibt China trotz eines weniger schnellen Wachstums als in den Vorjahren größter Markt. In den ersten zehn Monaten wurden dort 15,57 Millionen Pkw neu zugelassen, 5,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die USA kommen auf 14,44 Millionen Neuwagen (plus 5,9 Prozent). Weiterhin mit nachlassender Nachfrage kämpfen Japan (3,59 Millionen Pkw, minus 10,1 Prozent), Brasilien (2,07 Millionen Pkw, minus 23,3 Prozent) und Russland (1,32 Millionen Pkw, minus 33,6 Prozent). (se/dpa/sp-x)
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- ACEA - Europas Automarkt im Oktober 2015 (147.4 KB, PDF)