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Nach VW-Skandal: EU-Parlament fordert realistische Abgastests

27.10.2015 10:40 Uhr
© Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Abgeordneten machen Druck auf die EU-Kommission, die Emissionen künftig unter echten Fahrbedingungen zu untersuchen. Auch eine Kontrollbehörde für nationale Zulassungstellen ist im Gespräch.

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Als Konsequenz aus dem Skandal bei Volkswagen sollten nach dem Willen des EU-Parlaments in Zukunft in Europa realistische Abgastests die Regel werden. Die Emissionen sollten unter realen Fahrbedingungen untersucht werden, hieß es in einer Entschließung, die die Parlamentarier am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit verabschiedeten. Außerdem sollte die EU-Kommission prüfen, ob eine EU-Aufsichtsbehörde geschaffen werden sollte, um nationale Zulassungsstellen zu kontrollieren.

In Brüssel ist das Thema schon in Arbeit. Am Mittwoch wollen nationale Experten der EU-Staaten über genaue Vorgaben für die Straßen-Abgastests beraten. Sollten sie sich nicht einigen können, müssen die EU-Regierungen entscheiden. VW hatte im September gegenüber der US-Umweltbehörde EPA zugegeben, Abgastests von Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben. Es wurde eine Software eingesetzt, um bei Test-Messungen den Schadstoffausstoß künstlich zu drücken.

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, der grüne Abgeordnete Michael Cramer, verlangte eine umfassende Untersuchung aller europäischen Autobauer. "Es muss geklärt werden, ob auch andere Hersteller Abgastests systematisch manipulieren." Für die Sozialdemokraten ist der Abgasskandal eine Chance für die europäische Autoindustrie, Elektrofahrzeuge weiterzuentwickeln.

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament, Herbert Reul (CDU), warnte vor Übertreibungen. "Es besteht Handlungsbedarf, keine Frage. Es darf aber jetzt keine Generalmobilmachung gegen die Autohersteller geben". Die Entschließung der Volksvertreter ist nicht bindend, gilt jedoch als Druckmittel gegenüber der EU-Kommission und den Regierungen. (dpa)

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KOMMENTARE


hwb

28.10.2015 - 20:44 Uhr

Jetzt wird es interessant, "Messung unter realistischen Fahrbedingungen", ich hoffe, das dabei nicht im echten Straßenverkehr gemeint ist. Wer schon mal einen Abgasmessstand gesehen hat, wie dort Abgasvolumenmessungen durchgeführt werden, kann sich leicht vorstellen, wie ein Fahrzeug mit "Messtechnikanhänger" die dann vorgeschriebenen Messungen im aktuellen Straßenverkehr vornimmt. Leider hat das dann mit realistischen Verbräuchen nur wenig zu tun, da hier Messungen mit definierter Anhängelast erfolgt sind. Das gibt dann eine neue Chance für großvolumige Offroder, denen macht diese zusätzliche Anhängelast ja nicht so viel aus. Mal sehen, wann das Wunschdenken sich der Realität beugen muss und die angbelichen "Verbraucherfreundlichen Energielabel" mit Prüfstandsmessungen sich wieder durchsetzen .


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