Der Dieselskandal lässt die Klimaschutz-Bemühungen der Autoindustrie stocken. Nach jahrelangem Rückgang sind die CO2-Emissionen bei Neuwagen in Europa im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Wie die Europäische Umweltagentur EEA in Kopenhagen auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, stießen die 2017 registrierten Autos pro Kilometer 0,4 Gramm Kohlendioxid mehr aus als die des Vorjahres.
Seit 2010 gingen die Emissionen laut EEA allerdings um 22 Gramm pro Kilometer zurück. Nach den klimapolitischen Zielen der EU sollen die Autobauer den CO2-Ausstoß ihrer Flotten bis 2021 auf 95 Gramm pro Kilometer reduzieren, derzeit liegen sie bei 118,5 Gramm.
Die Werte stiegen unter anderem deshalb an, weil nach dem Dieselskandal mehr Benziner gekauft wurden, deren CO2-Bilanz schlechter als die von Dieselfahrzeugen ist. Erstmals seit 2010 seien in der EU knapp mehr Benziner als Diesel verkauft worden, teilte die EEA mit. In allen EU-Staaten mit Ausnahme von Italien und Dänemark seien weniger Diesel angemeldet worden.
Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, registrierte Deutschland mit die höchsten Werte bei den CO2-Emissionen neuer Pkw (127,1 Gramm pro Kilometer). Höhere Durchschnittswerte haben es nur in den drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sowie in Polen gegeben. Das beste Ergebnis schaffte Portugal mit durchschnittlich 104,6 Gramm pro Kilometer. Wie weit die einzelnen Autohersteller noch von den EU-Vorgaben entfernt sind, erfasste die EEA nicht. (dpa/rp)