Volvo Cars hat im ersten Quartal 2025 einen Rückgang des operativen Ergebnisses (EBIT) auf 1,9 Milliarden Schwedische Kronen (umgerechnet ca. 165 Millionen Euro) gemeldet – rund 60 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund für den Rückgang sind unter anderem geringere Verkaufszahlen infolge geplanter Lagerbestandskürzungen, negative Wechselkurseffekte sowie das insgesamt schwierige weltwirtschaftliche Umfeld.
Um gegen sinkende Margen und eine schwächelnde Nachfrage anzusteuern, startet der schwedische Autobauer ein umfassendes Spar- und Effizienzprogramm. Der sogenannte "Cost and Cash Action Plan" umfasst ein Volumen von insgesamt 18 Milliarden Kronen (rund 1,6 Milliarden Euro), wobei der Großteil der Effekte erst ab 2026 wirksam werden soll. Geplant sind unter anderem Einsparungen bei variablen Kosten (drei Milliarden SEK), eine Senkung der indirekten Ausgaben (fünf Milliarden SEK) sowie eine Reduktion von Investitionen und Nettoumlaufvermögen (zehn Milliarden SEK).
- Jim Rowan verlässt Vorstand: Hakan Samuelsson wird wieder Volvo-Chef
- Interview: Volvo richtet Blick nach vorn
- Volvo XC90 Facelift: Länger lebe der Verbrenner
Im Zuge des Programms kündigte Volvo auch Stellenstreichungen an. Genaue Details zum Umfang will der Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.
"Die Automobilindustrie steht derzeit vor Herausforderungen, wie wir sie noch nie erlebt haben", sagte CEO Hakan Samuelsson am Dienstag. Um widerstandsfähiger zu werden, wolle man künftig noch stärker auf Profitabilität, Elektrifizierung und regionale Anpassung setzen. Gleichzeitig werde die Unternehmensstrategie nicht infrage gestellt, man müsse jedoch schneller und effektiver liefern.
Neue Vertriebseinheit "Region Americas"
Im Fokus stehen dabei insbesondere die Märkte USA und China. In den Vereinigten Staaten strukturiert Volvo seine Vertriebsregionen neu und schafft mit der "Region Americas" eine neue Einheit, die Nord- und Lateinamerika zusammenfasst. In China wiederum will Volvo flexibler auf Marktveränderungen reagieren – unter anderem durch die Einführung lokal zugeschnittener Modelle, wie etwa eines Plug-in-Hybrids mit erhöhter Reichweite.
Im ersten Quartal 2025 setzte Volvo 172.219 Fahrzeuge ab – sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz sank um zwölf Prozent auf rund 83 Milliarden Kronen. Trotzdem konnte der Free Cashflow verbessert werden – unter anderem durch den Verkauf von Anteilen am Joint Venture Lynk & Co (wir berichteten).
Die Transformation zur E-Mobilität hält Volvo weiter auf Kurs: 43 Prozent der verkauften Fahrzeuge im ersten Quartal waren elektrifiziert, davon fast 20 Prozent vollelektrisch. Mit dem neuen Modell ES90 präsentierte das Unternehmen zudem ein weiteres softwarebasiertes E-Fahrzeug.
Volvo ES90 (2025)

Keine Prognose für 2025
Auf eine konkrete Finanzprognose für das laufende Jahr verzichtet Volvo angesichts der Marktrisiken ausdrücklich. Man wolle sich stattdessen auf operative Widerstandsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum konzentrieren, hieß es.