Die lange geplante Fusion der Autozulieferer Continental und Schaeffler ist nach Informationen des "Manager Magazins" vom Tisch - zumindest aus Sicht der Conti-Spitze. Die Führung um Vorstandschef Elmar Degenhart habe sich von einem möglichen Zusammenschluss mit dem fränkischen Familienunternehmen verabschiedet, berichtete das Magazin am Dienstag in seiner Internet-Ausgabe unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Das Management prüfe sogar, wie der Mehrheitsaktionär Schaeffler seinen Anteil verringern könnte. Beratungen mit Banken, Juristen und Wirtschaftsprüfern hätten eine neue Strategie der beiden Unternehmen nahegelegt. Conti und Schaeffler wollten sich zu dem Beitrag zunächst nicht äußern.
Die ursprünglich für 2011 vorgesehene Fusion war zuletzt immer wieder infrage gestellt worden. Im Zuge der gescheiterten Übernahme von Continental hatte Schaeffler einen riesigen Schuldenberg angehäuft und war zwischenzeitlich selbst in Existenznot geraten. Die Geschäftspolitik der Herzogenauracher, die wichtige Vorstands- und Aufsichtsratsposten bei Conti besetzten, stieß in der Belegschaft von Europas größtem Reifenhersteller auch auf heftige Kritik.
Dem Bericht zufolge wird erwogen, dass Schaeffler seine insgesamt 75 Prozent an direkten und indirekten Beteiligungen an Conti langfristig auf 35 Prozent herunterfährt. Laut "Manager Magazin" sagten Insider dem Blatt, Gesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler könne sich vorstellen, den Anteil an Continental zu reduzieren. (dpa)