Toyota gerät kurz vor einer Kongressanhörung wegen seiner Pannenserie in Erklärungsnot: Der japanische Autobauer rühmt sich in internen Dokumenten, vor drei Jahren durch erfolgreiche Lobbyarbeit in den USA einen massiven Rückruf vermieden zu haben. Dadurch habe das Unternehmen 100 Millionen Dollar gespart, hieß es in Papieren, aus denen US-Medien am Montag zitierten. Bereits damals ging es um das ungewollte Beschleunigen in einigen Toyota-Modellen. Am Ende der Diskussion mit den US-Behörden rief der japanische Hersteller im September 2007 lediglich 55.000 Autos zurück, weil sich die Fußmatten mit den Gaspedalen zu verkeilen drohten. Mittlerweile sind es 5,3 Millionen Wagen, die alleine wegen dieses Mangels in die Werkstätten müssen. Die Dokumente hatte Toyota an Ausschüsse des US-Kongresses übergeben. Die Parlamentarier untersuchen, wie der Hersteller mit der Pannenserie der jüngeren Vergangenheit umgegangen ist. Am Dienstag beginnen die Anhörungen, am Mittwoch wird Toyota-Chef Akio Toyoda selbst den Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Die zentrale Frage ist: Seit wann wussten die Verantwortlichen von den technischen Problemen. Die Papiere sind datiert auf den 6. Juli 2009. Zu dem Termin hatte ein ranghoher Toyota-Manager seinen Kollegen bei einer Präsentation die Erfolge der Lobbyarbeit des Unternehmens vorgestellt. Demnach hatte Toyota auch eine Untersuchung wegen Rosts an Tacoma Pick-ups verhindert und die Einführung von schärferen Crash-Tests hinausgezögert. "Sicherheit hat oberste Priorität "Die Sicherheit unserer Kunden hat für uns oberste Priorität", kommentierte Toyota. "Etwas anderes auf Basis einer internen Präsentation zu schlussfolgern, ist falsch." In den vergangenen Wochen waren die Stimmen lauter geworden, die Toyota einen zu laxen Umgang mit den Sicherheitspannen vorwarfen. Auch der Vorwurf der Verschleierung wurde vorgebracht.
Lobbyarbeit: Toyota sparte sich großen Rückruf
Der Autobauer rühmt sich in internen Dokumenten, vor drei Jahren durch gute Lobbyarbeit in den USA einen massiven Rückruf vermieden zu haben. Bereits damals ging es um ungewolltes Beschleunigen von Fahrzeugen.
Stefan
torsten.bitter
S. Bensberg
Michael Tropschug