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Lobbyarbeit: Toyota sparte sich großen Rückruf

22.02.2010 14:02 Uhr
Lobbyarbeit: Toyota sparte sich großen Rückruf
Toyota in Bedrängnis: Der Autobauer rühmt sich in internen Dokumenten, vor drei Jahren durch Lobbyarbeit in den USA einen massiven Rückruf vermieden zu haben.
© Foto: Toyota/Archiv/AHO-Montage

Der Autobauer rühmt sich in internen Dokumenten, vor drei Jahren durch gute Lobbyarbeit in den USA einen massiven Rückruf vermieden zu haben. Bereits damals ging es um ungewolltes Beschleunigen von Fahrzeugen.

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Toyota gerät kurz vor einer Kongressanhörung wegen seiner Pannenserie in Erklärungsnot: Der japanische Autobauer rühmt sich in internen Dokumenten, vor drei Jahren durch erfolgreiche Lobbyarbeit in den USA einen massiven Rückruf vermieden zu haben. Dadurch habe das Unternehmen 100 Millionen Dollar gespart, hieß es in Papieren, aus denen US-Medien am Montag zitierten. Bereits damals ging es um das ungewollte Beschleunigen in einigen Toyota-Modellen. Am Ende der Diskussion mit den US-Behörden rief der japanische Hersteller im September 2007 lediglich 55.000 Autos zurück, weil sich die Fußmatten mit den Gaspedalen zu verkeilen drohten. Mittlerweile sind es 5,3 Millionen Wagen, die alleine wegen dieses Mangels in die Werkstätten müssen. Die Dokumente hatte Toyota an Ausschüsse des US-Kongresses übergeben. Die Parlamentarier untersuchen, wie der Hersteller mit der Pannenserie der jüngeren Vergangenheit umgegangen ist. Am Dienstag beginnen die Anhörungen, am Mittwoch wird Toyota-Chef Akio Toyoda selbst den Abgeordneten Rede und Antwort stehen. Die zentrale Frage ist: Seit wann wussten die Verantwortlichen von den technischen Problemen. Die Papiere sind datiert auf den 6. Juli 2009. Zu dem Termin hatte ein ranghoher Toyota-Manager seinen Kollegen bei einer Präsentation die Erfolge der Lobbyarbeit des Unternehmens vorgestellt. Demnach hatte Toyota auch eine Untersuchung wegen Rosts an Tacoma Pick-ups verhindert und die Einführung von schärferen Crash-Tests hinausgezögert. "Sicherheit hat oberste Priorität "Die Sicherheit unserer Kunden hat für uns oberste Priorität", kommentierte Toyota. "Etwas anderes auf Basis einer internen Präsentation zu schlussfolgern, ist falsch." In den vergangenen Wochen waren die Stimmen lauter geworden, die Toyota einen zu laxen Umgang mit den Sicherheitspannen vorwarfen. Auch der Vorwurf der Verschleierung wurde vorgebracht.

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KOMMENTARE


Michael Tropschug

23.02.2010 - 07:59 Uhr

Wenn man das so liest, entsteht eher der Eindruck hier wird rücksichtsloses Vorgehen zum Kavaliersdelikt herabgfespielt. Lobbyarbeit hat geschafft, was der Anstand und die Ehrlichkeit hätten gar nicht erst zulassen dürfen. Dieser Hersteller der über Jahrzehnte die Begriffe Qualität und Kundenzufriedenheit in seiner Agenda festgemeißelt hatte, lässt jetzt nach und nach hinter die Kulissen blicken. Wachstum auf Teufel komm raus und "was interessiert uns ein Menschenleben?" der eiserne Wille erster in der Weltrangliste und Ertrag, Ertrag, Ertrag haben all diese positiven Statuten aufgeweicht wie ein Stück Butter in der Sonne. Schade.....eine Ära geht zu ende.


Stefan

23.02.2010 - 09:40 Uhr

Wo bleiben die Grundsätze des Toyota Way? Dieser muss auch von der Unternehmensspitze vorgelebt werden! Man kann nur hoffen, daß sich die Vermutungen, Toyota wüsste bereits seit Jahren von den Problemen mit dem Gaspedal, als unwahr herausstellen. Denn das würde einen weitaus größeren Imageschaden bedeuten, als jeder technische Defekt, den der Hersteller verantwortungsvoll behebt.


torsten.bitter

23.02.2010 - 10:12 Uhr

Lobbyist ist ja schön und gut aber der Mensch sollte schon noch an erster Stelle Stehen nicht der Ertrag ,somit kann ich meinen Vorredner nur zustimmen. Sehr bedenklich halte ich auch die guten Ratschläge von Seitens Toyotas und dehren verbliebenen Anhängen was zu tun ist wenn Bremse oder Gas ( nun auch noch die Lenkung) versagt! Es geht doch an dem Thema vollkommen vorbei, wenn man hier gute Ratschläge gibt, wie man ein Auto mit hängenbleibendem Gas oder verlohrender Bremse dennoch zum stehen bringt. Tatsache ist doch, das ein scheint’s kriminelles Management aus Profitgier nicht funktionssichere Fahrzeuge auf den Markt gebracht hat und wie heute, in der Financial Times Deutschland zu lesen, dieses "seit 2003 " verschleiert!!!! Das ist der Skandal und hier wurde wissentlich mit der Gesundheit und dem Leben der Kundschaft spekuliert! Darum geht es und um nichts anderes. Es geht nicht darum ob ungeübte Frauen oder Männer doch irgendwie die Karre zum stehen bringen, es geht hier um Betrug an den Kunden!! Um arglistige Täuschung! Wer sich das bieten lässt und weiter einen Toyota kauft bis Klarheit und Sicherheit hergestellt ist dem ist nicht mehr zu helfen!! Fazit darf nur sein , ein Boykot gegen Toyota und Lexus !! Leider werden dabei viele gute Betriebe und anständige Mitarbeiter mit bestraft.


S. Bensberg

23.02.2010 - 11:34 Uhr

Liebe Leute, nun beruhigt euch mal, es ist nichts nachgewiesen. Man liesst nur was man auch lesen will. Es gab genug Probleme bei jedem Hersteller, ich erinnere nur an die ausfallende elektronische Bremse bei den Mercedes Modellen. Einen Aufruf zum Boykott hat es damals auch nicht gegeben. Also immer schön durch die Hose Atmen. Toyota hat ein Weltklasse Management, die nicht irgendwelche anderen Hersteller wild aufkaufen und sich dann von irgendwelchen Mitarbeitern trennen oder Kurzarbeit andienen. Dieser Konzern kümmert sich um seine Mitarbeiter. Der Rückruf wird zur absoluten zufriedenheit der Kunden geregelt werden, da bin ich mir sicher. Glück auf!!


Michael Tropschug

23.02.2010 - 15:53 Uhr

Ich denke nicht dass es darum geht, dass der Schaden wieder behoben wird, es geht darum dass die Flasche nicht nur einfach hinuntergefallen ist, sondern geworfen wurde. Natürlich wird und kann der Schaden behoben werden. Aber war er überhaupt nötig? Wenn das Managment darüber Bescheid wusste, dann kann die Regulierung allein den Schaden nicht wieder gut machen!


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