Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler rückt trotz der Krise auf dem weltweiten Lkw-Markt von der geplanten Schließung eines US-Werkes ab. Grund sei ein sehr großer Militärauftrag der US-Regierung, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Stuttgart. Die Verhandlungen über den Erhalt des Standortes in Portland (US-Bundesstaat Oregon) mit rund 650 Beschäftigten in der Produktion liefen. Der Stuttgarter Konzern hatte vor einem Jahr beschlossen, die Produktion der Marke Sterling Trucks einzustellen und zwei Werke in den USA und Kanada zu schließen. Damit sollten 2.300 Jobs gestrichen werden. Dazu kamen Stellenstreichungen in der Verwaltung. Die Kosten für die Einschnitte wurden auf 600 Millionen Dollar beziffert. Insgesamt sollten 3.500 Stellen den Sparplänen zum Opfer fallen. Das Werk in Kanada wurde im März dieses Jahres dichtgemacht. Die Schließung des US-Werkes war ursprünglich für Juni nächsten Jahres geplant. Von dem Maßnahmenpaket hatte sich Daimler nach ersten Planungen eine jährliche Ergebnisverbesserung von 900 Millionen Dollar vom Jahr 2011 an erhofft. Der Chef der Daimler-Lkw-Sparte, Andreas Renschler, hatte vor wenigen Tagen bereits erklärt, das Geschäft in der Region Nordamerika ziehe wieder etwas an. Die Talsohle sei zwar durchschritten. "Aber es ist noch keine durchgreifende Besserung in Sicht." Eine konkrete Aussagen zu den Zielen für 2009 machte er nicht. Wegen der Absatzkrise arbeiten derzeit in Deutschland 13.000 Mitarbeiter der Nutzfahrzeugsparte kurz. Im vergangenen Jahr waren bei Daimler die Verkäufe von Lkw und Bussen im Jahresvergleich noch um ein Prozent auf 472.100 Fahrzeuge gestiegen. (dpa)
Lkw-Sparte: Daimler macht Rückzieher bei Werksschließung
Trotz der Krise auf dem weltweiten Lkw-Markt will der Stuttgarter Autokonzern die US-Produktionsstätte der Marke Sterling nicht wie geplant dicht machen. Grund ist ein sehr großer Militärauftrag.