Staatliche Steueranreize haben dem chinesischen Automarkt 2016 das stärkste Wachstum seit drei Jahren gebracht. Insgesamt wurden 23,9 Millionen Wagen verkauft – fast 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten des Branchenverbands Passenger Car Association (PCA) in Peking hervorgeht. Allein im Dezember stieg die Zahl der verkauften Autos im Vergleich zum Vorjahr demnach um 17,1 Prozent auf 2,76 Millionen. Es war der zehnte Monat in Folge, in dem der größte Automarkt der Welt gewachsen ist.
Das Plus ist damit deutlich größer als 2015, als das Wachstum bei 8,5 Prozent gelegen hatte. Das starke Absatzwachstum ist unter anderem die Folge von Steuererleichterungen. Im Herbst 2015 hatte die chinesische Regierung die Mehrwertsteuer für Autos mit kleinem Hubraum gesenkt, um den ins Stottern geratenen Automarkt wieder anzukurbeln. Dieser Effekt hält nach wie vor an.
Am besten verkauften sich die so genannten SUVs. Mit einem Absatzplus von 44 Prozent auf 8,8 Millionen Wagen schaffte dieses Segment den größten Wachstumssprung, während der Absatz von klassischen Limousinen lediglich um 5,4 Prozent auf 12,1 Millionen zulegen konnte.
Analysten zweifeln allerdings daran, dass es im laufenden Jahr so weitergeht. Für 2017 rechnen von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten wieder mit einem deutlich verlangsamten Wachstumstempo. Sie gehen davon aus, dass der gesamte chinesische Fahrzeugmarkt bestenfalls fünf Prozent zulegen wird, denn die Mehrwertsteuer wurde wieder leicht erhöht und viele Verbraucher hätten ihren Neuwagenkauf bereits vorgezogen. (dpa)