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Investment: Geely wird größter Daimler-Aktionär

23.02.2018 20:54 Uhr
Investment: Geely wird größter Daimler-Aktionär
Was hat Li Shufu mit seinem Daimler-Investment vor?
© Foto: Geely/Volvo/Daimler/AHO-Montage

Der chinesische Volvo-Eigner kauft sich mit fast zehn Prozent beim deutschen Oberklasse-Primus ein. Was hat Konzernchef Li Shufu mit dem Investment vor, und was nützt es umgekehrt Daimler?

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Der chinesische Autokonzern Geely ist größter Einzelaktionär bei Daimler. Geely-Chef Li Shufu machte Ernst mit früheren Ankündigungen und sicherte sich 9,7 Prozent der Aktien, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Freitagabend hervorgeht.

Damit steigen die Chinesen auf einen Schlag zum größten Anteilseigner des Stuttgarter Autobauers auf. Geely gehört unter anderem die schwedische Marke Volvo Cars. Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat der Milliardär in den vergangenen Wochen Aktien eingesammelt und dafür fast 7,5 Milliarden Euro springen lassen. Ein Daimler-Sprecher sagte, jeder langfristig interessierte Investor sei bei den Schwaben willkommen.

Seit Wochen wurde spekuliert, Li könne einen Großeinstieg bei dem Dax-Konzern planen. Bisher war der Staatsfonds von Kuwait mit 6,8 Prozent größter Anteilseigner bei Daimler, einen richtigen Ankeraktionär haben die Stuttgarter nicht. Eine weitere Aufstockung sei bis auf weiteres nicht geplant, hieß es.

Gemeinsam gegen "Eindringlinge von außen"

Er freue sich, "Daimler auf dem Weg zu einem der weltweit führenden Anbieter von Elektromobilität zu begleiten", sagte Li am Samstag in einer Mitteilung. "Die Wettbewerber, die uns im 21. Jahrhundert technologisch herausfordern, kommen nicht aus der Automobilindustrie." Man brauche Freunde und Partner, um diesen "Eindringlingen von außen" mit vereinten Kräften zu begegnen. "Es ist Zeit für ein neues Denken. Mein Engagement bei Daimler reflektiert diese Vision."

Als Absatzmarkt hat Daimler mit China in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Nachdem das Unternehmen der Konkurrenz von BMW und Audi im größten Automarkt der Welt zunächst hinterherfuhr, baute es unter anderem das Vertriebsnetz kräftig um und profitiert seitdem von blendenden Wachstumsraten bei den Verkäufen. Auch bei Daimler ist China mittlerweile der wichtigste Einzelmarkt.

Auf Shopping-Tour

Ende des vergangenen Jahres war bekanntgeworden, dass Geely sich auch beim Nutzfahrzeug-Hersteller Volvo Trucks zum größten Aktionär aufgeschwungen hat. Der Finanzinvestor Cevian verkaufte sein gesamtes Aktienpaket von 8,2 Prozent und 15,6 Prozent der Stimmrechte nach China. Bis 1999 gehörten der Pkw- und der Lkw-Produzent noch zusammen, seitdem nutzen sie lediglich die Marke gemeinsam.

Der Einstieg bei Daimler soll Geely auch weiter dabei helfen, die Internationalisierung des Konzerns voranzutreiben. Das strebte man bereits mit dem Volvo-Geschäft an, das es 2010 vom US-Autobauer Ford übernahm. Der schwedischen Marke hat das Investment vor acht Jahren bislang genutzt, weil Volvo nach dem Deal seinen Absatz auf dem chinesischen Markt deutlich ankurbeln konnte.

Zuletzt segnete die chinesische Konzernmutter eine Abkehr vom reinen Verbrennungsmotor bei Volvo ab. Als erste große Traditionsmarke will der schwedische Autobauer neue Modellreihen ab 2019 nur noch mit elektrifizierten Antrieben fertigen, wozu Elektroautos, Hybridmotoren und Mildhybride gehören. Der Schwenk ist bei Volvo vor allem eine Reaktion auf die neuen Marktgegebenheiten in China. Dort hat die Regierung eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen, um den Verkauf von Autos mit alternativen Antrieben anzukurbeln.

Daimlers Marktwert liegt derzeit – mit dem Xetra-Schlusskurs der Aktie vom Freitag – bei gut 75 Milliarden Euro. Der Aktienkurs war im Zuge der schlechten Stimmung an der Börse in den vergangenen Wochen von einem Hoch aus dem Januar bei über 76 Euro auf gut 70 Euro gefallen. Nach dem Bekanntwerden des Investments aus China zogen die Papiere nachbörslich um 1,4 Prozent an. (dpa)

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KOMMENTARE


Ich

25.02.2018 - 03:03 Uhr

Erster Kommentar - LOL Mercedes dann vw und sonst besitzen wir nix mehr; aber zahlen dürfen wir alles :)


Frank Fehling

25.02.2018 - 14:19 Uhr

Bald ist alles in Chinesischer Hand.


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