Der Verband der Automobilindustrie hat die Klimaaktivisten der Letzten Generation zur Auto- und Verkehrsmesse IAA in München eingeladen. Sie könnten einen Infostand aufbauen, sagte ein VDA-Sprecher am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der Tageszeitung 'Die Welt'. Ein Sprecher der Gruppe teilte mit: "Wir können bestätigen, dass die Letzte Generation eine Einladung auf eine Ausstellungsfläche der IAA erhalten hat." Der Sprecher äußerte sich aber nicht dazu, ob sie das Angebot auch annimmt.
Die Veranstalter der IAA, die am 5. September von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnet wird, suchen den Dialog auch mit Klimaaktivisten und mit Kritikern der Veranstaltung. So soll 21-jährige Sophia Kianni am 6. September auf der IAA über die von ihr gegründete Klimaschutzinitiative Climate Cardinals sprechen.
Gegner der IAA und des motorisierten Individualverkehrs haben für den 10. September zu einer Großdemonstration "#BlockIAA!" aufgerufen. Sie werde vom Luitpoldpark aus starten, wo ab 5. September etwa 1.500 Aktivisten und Aktivistinnen in einem Protestcamp erwartet werden. "Wir werden in der Innenstadt, direkt an den Ausstellungsorten, unseren Aktivismus für eine klimagerechte Mobilitätswende der IAA entgegensetzen", sagte eine Sprecherin des Organisationsteams.
Aktivisten der Letzten Generation haben seit vergangenem Jahr mit Blockaden von Straßen, Autobahnen und Flughäfen, mit Klebeaktionen an Gemälden in Museen, Störungen von Theateraufführungen und Farbattacken für Schlagzeilen gesorgt. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) waren der Gruppe 580 Straftaten zuzuordnen, zumeist Nötigungen und Sachbeschädigungen.
Karl Helmut Seiler