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Hohe Ziele: Daimler will 2015 Tempo machen

05.02.2015 13:15 Uhr
Dieter Zetsche: "Ein Niveau erreichen, das es in diesem Unternehmen bisher nicht gab"

Neue Modelle und ein strikter Sparkurs bescheren Daimler Erfolge. Die Mitarbeiter bekommen daher eine Rekordprämie. Künftig will der Autobauer weiter voraneilen - auch dank weiterer Kostensenkungen.

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Gestärkt von Rekordwerten setzt sich der Autobauer Daimler ehrgeizige Ziele. Umsatz und Ergebnis im Kerngeschäft sollen 2015 "deutlich" gesteigert werden - dafür setzt der Konzern allerdings auch weiterhin den Rotstift an. Bei der Ertragskraft wolle Daimler "ein Niveau erreichen, das es in diesem Unternehmen bisher nicht gab", kündigte Vorstandschef Dieter Zetsche am Donnerstag in Stuttgart an. Die Schwaben wollen ihre Erzrivalen BMW und Audi bis 2020 überholt haben und die Nummer 1 im Premiumsegment werden.

Aktionäre und Mitarbeiter profitieren von dem erfolgreichen Jahr 2014. Zetsche stellte eine Dividende in Rekordhöhe von 2,45 Euro in Aussicht. Tarif-Beschäftigte erhalten mit 4350 Euro zudem eine so hohe Ergebnisbeteiligung wie nie zuvor. Zugleich müssen sie sich aber auf weitere Sparmaßnahmen gefasst machen: Um die Profitabilität zu erhöhen, will Daimler ein bereits laufendes milliardenschweres Effizienzprogramm ausbauen.

Geplant seien "strukturelle Veränderungen", um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, sagte Zetsche. Details gab er nicht preis: "Wir wollen ganz bewusst diese (strukturellen Veränderungen) jetzt nicht mit demonstrativ eindrucksvollen Zahlenwerten garnieren." Treffen dürfte es vor allem die wichtige Autosparte.

Ursprünglich wollte Daimler bis Ende 2014 insgesamt rund 4 Milliarden Euro sparen. 2015 soll die Summe dann voll in der Bilanz zu Buche schlagen. Rund zwei Milliarden Euro kommen dabei aus dem Programm "Fit for Leadership" in der Pkw-Sparte. Zetsche zufolge soll dieses Programm erweitert werden. Er hatte bereits zuvor angedeutet, die Maßnahmen langfristig ausbauen zu wollen.

Umsatzrendite von acht Prozent

2014 hatte Daimler in der Autosparte eine Umsatzrendite - die das Verhältnis aus dem operativen Gewinn und den Erlösen beschreibt - von acht Prozent. Die Konkurrenz aus Bayern kam jedoch zuletzt bereits auf Werte um zehn Prozent. 

Im vergangenen Jahr war Daimlers Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) mit 10,8 Milliarden Euro nahezu konstant geblieben. Rechnet man Zu- und Verkäufe von Beteiligungen heraus, legte es um 27 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro zu. Im laufenden Jahr soll das Ergebnis um mindestens 10 Prozent steigen.

Der Umsatz verbesserte sich 2014 um zehn Prozent auf rund 130 Milliarden Euro. Der Gewinn sank unter dem Strich auf 7,3 Milliarden Euro - im vergangenen Jahr allerdings hatte der Verkauf der Anteile am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS Milliarden in die Kasse der Schwaben gespült.

Vertriebsumbau kostet viel Geld

Belastend dürfte sich künftig unter anderem der Umbau des deutschen Niederlassungsnetzes auswirken: Für die Jahre 2015 und 2016 rechnet der Autobauer in dem Zusammenhang mit Kosten von insgesamt einer halben Milliarde Euro. Hintergrund ist die Neuordnung des Vertriebs, in dessen Zuge zahlreiche Autohäuser und Werkstätten konzerneigener Niederlassungen verkauft werden sollen. Betroffene Beschäftigte sollen bei eventuellen Nachteilen einen finanziellen Ausgleich bekommen.

An der Börse kamen Daimlers Zahlen gut an, die Aktie zählte zeitweise zu den Gewinnern im Dax. Einen Schub erwartet Daimler zudem von zahlreichen neuen Modellen. "Wir feuern weiter aus allen Rohren", kündigte Zetsche an. Bis Ende des Jahres bringt Daimler acht neue oder überarbeitete Modelle auf den Markt. Nahezu das gesamte Angebot an Geländewagen soll 2015 erneuert werden.

Ein wichtiger Schlüsselmarkt für die Stuttgarter ist China. "Dort entscheidet sich, wer im Premiumbereich das Rennen macht", sagte Zetsche. "Und Mercedes-Benz hat in China noch viel Luft nach oben." Um voranzukommen, werde Daimler die lokale Produktion "massiv" ausbauen. Zwei Drittel der dort verkauften Autos sollen in den nächsten Jahren auch in China gefertigt werden. (dpa)

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KOMMENTARE


Menschen beim Daimler

05.02.2015 - 13:04 Uhr

Der Preis dafür wird in Deutschland bezahlt, in dem der saubere Dr. Z. sich von den deutschen Autohäusern trennen will! In den deutschen Niederlassungen herrscht Anarchie und es regiert das Chaos!!! Dr. Z. lässt sich feiern und dort gehen tausende von Mitarbeitern über die Wupper! Glückwunsch, so wünscht man sich ein deutsches Unternehmen!


Derek Finke

05.02.2015 - 14:36 Uhr

@Menschen beim Daimler: Dass die Betroffenen bei derartigen Veränderungen nicht nur Freude empfinden, steht wohl außer Frage. Doch der Markt hat sich verändert. Davon auszugehen, dass "einmal Daimler, immer Daimler" oder "einmal Autohaus, immer Autohaus" noch funktioniert, ist naiv. Wir leben in sehr dynamischen Zeiten, die für jedes Autohaus Änderungen mit sich bringen. Wenn der Markt weniger oder andere Händler als früher braucht, dann hilft weder jammern noch beharren auf dem Status Quo weiter. Letzte Endes sind es doch wir alle, die nach schneller, weiter, höher, vor allem aber nach billiger, streben. Das mag alles kein Trost sein, betrifft uns aber doch irgendwie alle.


alleswirdgut

05.02.2015 - 17:01 Uhr

Sparen schön und gut. Aber geht meistens zu Lasten der Menschen. Fragen Sie mal einen von den Leiharbeiter-Subsubsubunternehmen-Angestellten bei z.B. MDC Motorenwerk der im Akkord 40kg-Kisten Kurbelwellen ans Band liefern muss während der MB-Tarifler lächelnd daneben Pause macht. Mercedes hat wohl mal die besten Autos gebaut. Jetzt reicht es wenn es die meisten sind.


drreske

05.02.2015 - 18:07 Uhr

Noch schöner wäre, wenn die gebauten Autos auch real verkauft würden!>Warum wird denn nicht mal die Wahrheit gesagt?


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