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"Historisches Quartal": Tesla überrascht mit Gewinn

25.10.2018 06:36 Uhr
"Historisches Quartal": Tesla überrascht mit Gewinn
Tesla-Chef Elon Musk hat sein Versprechen eingelöst und Gewinn geliefert.
© Foto: picture alliance/John Raoux/AP Photo

Der Elektroautobauer löst das Versprechen seines Chefs Elon Musk ein und liefert endlich mal wieder einen Gewinn. An der Börse herrscht Euphorie, doch es gibt nicht nur Grund zum Feiern.

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Anleger sind begeistert: Erstmals seit zwei Jahren hat der E-Auto-Pionier Tesla ein Quartal mit schwarzen Zahlen beendet. Firmenchef Elon Musk hatte den Gewinn zwar schon vor Monaten versprochen, doch die Zweifel waren von Anfang an groß und wurden angesichts seiner jüngsten Eskapaden nicht geringer. Ob Musk die Skeptiker dauerhaft überzeugen kann, muss sich trotz der starken Ergebnisse erst zeigen. Doch vorerst kann der zuletzt heftig kritisierte Tech-Milliardär einen Moment des Triumphes genießen.

Es sei ein "wahrhaftig historisches Quartal" für Tesla gewesen, schrieb Musk im Brief an die Aktionäre, der am Mittwoch nach US-Börsenschluss vorgelegt wurde. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 312 Millionen Dollar (274 Millionen Euro). Es ist der höchste, aber auch erst der dritte Quartalsgewinn seit Teslas Börsengang 2010. Im Vergleich zu den vorangegangenen Verlusten ist er eher bescheiden: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum klaffte ein Loch von rund 619 Millionen Dollar in der Bilanz, im Vorquartal fiel sogar ein Rekordminus von 718 Millionen Dollar bei Tesla an.

Die Erlöse schossen in den drei Monaten bis Ende September angekurbelt vom reißenden Absatz des Hoffnungsträgers Model 3 im Jahresvergleich um fast 130 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar hoch. Die Erwartungen der Wall-Street-Analysten wurden damit klar übertroffen, die Marktreaktion war euphorisch. Am Donnerstag startete die Aktie mit einem Plus von über zehn Prozent in den US-Handel.

Turbulente Zeiten

Hinter Tesla liegen turbulente Monate. Der Stotter-Produktionsstart des Model 3 war nervenaufreibend und verschlang extrem viel Geld. Zudem sorgte Musk mit einigen umstrittenen Aktionen für viel Aufregung.

Nun scheint Tesla mit seinem ersten günstigeren E-Auto für den Massenmarkt endlich auf Kurs zu sein. Im jüngsten Quartal ist das Produktionssystem dem Unternehmen nach stabilisiert worden, was sich auch in den Fertigungszahlen niederschlug. Zum Quartalsende lag die wöchentliche Produktionsrate bereits bei 5.300 Model 3, ausgeliefert wurden im Quartal 56.065 Stück. Zum Vergleich: Inklusive der teureren Model S und Model X, die schon länger erhältlich sind, lieferte Tesla im ganzen vergangenen Jahr gut 101.000 Fahrzeuge aus.

Musk kann Rückenwind gut gebrauchen, der Starunternehmer stand zuletzt oft in der Kritik. Im August schockte er die Märkte mit dem völlig überraschenden und rasch wieder abgeblasenen Plan, Tesla von der Börse zu nehmen. Es folgten Klagen von Investoren und Strafen der US-Börsenaufsicht wegen Marktmanipulation. Zudem sorgte Musk für Aufsehen, indem er bei einem Interview vor laufender Kamera an einem Joint zog und auf Twitter einen Höhlentaucher beschimpfte, der ein von Musk entwickeltes Mini-U-Boot als untauglich bezeichnet hatte.

Auch wenn die Quartalszahlen ein Erfolg für Tesla sind, gibt es weiter etliche Herausforderungen. Ein großes Fragezeichen steht hinter der Produktqualität: Beim neuen Model 3 gibt es Bedenken, dass die überstürzte und unkonventionelle Ausweitung der Fertigung zu Mängeln führen könnte. Auch beim Model S gab es nun einen Rückschlag so zog das einflussreiche US-Verbrauchermagazin "Consumer Reports" am Mittwoch im Zuge einer Verlässlichkeitsumfrage seine Kaufempfehlung für die batteriebetriebene Luxus-Limousine zurück. (dpa)

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KOMMENTARE


U. Kersten

25.10.2018 - 14:22 Uhr

Glückwunsch TeslaAuch die negative Berichterstattung (wohl von germanischen Dieselsündern diktiert) wird nichts am Erfolg ändern können.Bin auch mal auf das Dyson Auto gespannt.Immer noch schnarchende Konzerne aus WOB, S, und M aufgepasst.


Fahrvergnüger

26.10.2018 - 11:25 Uhr

Skeptiker sprechen bei Tesla zurecht von einem "letzten Aufbäumen". Die Produkt-/Fertigungsqualität beim "Model 3" ist lt. Aussagen diverser Fachmedien und unabhängiger Prüforganisation (also keine Tesla Fanboys) eine einzige Katastrophe, es sind extrem viel Ressourcen (Geld, Personal) für den erfolgreichen Start des "Model 3" gebunden so dass kaum Reserven für eine bald fällige Grunderneuerung der margenträchtigen "Model S" und "Model X" existieren, genau jene Ressourcen werden ebenso dringend für den schon großmundig angekündigen Start des LKW Projekts sowie des neuen Roadsters benötigt - ganz zu schweigen von fehlenden Montagekapazitäten und den nach wie vor fehlenden Langzeiterfahrungen bei den verbauten Batterien (Entwicklung Restkapazität im Alter, lohnt ein Batterietausch bei einem Fahrzeugalter >8 Jahre...).Über kurz oder lang wird sich die Firma mit einem etablierten Player zusammentun (müssen) - oder den gleichen Weg gehen, den auch schon Fisker und diverse im Vorfeld als "Revolution" gefeierten chinesische E-Auto Start-ups gegangen sind...


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