Im Überlebenskampf von General Motors (GM) tickt die Uhr. Die entscheidende Anhörung vor dem New Yorker Insolvenzgericht ging am Mittwoch in eine weitere Runde. Noch immer gibt es eine Flut von Einwänden gegen die zur Rettung geplante weitgehende Verstaatlichung der bisherigen Opel-Mutter. Gläubiger, von der Schließung bedrohte GM-Händler und andere Interessensvertreter haben insgesamt rund 750 Einwände gegen den Sanierungsplan vorgebracht. Die US-Regierung drückt aufs Tempo. Gibt der Insolvenzrichter nicht bis Freitag nächster Woche (10. Juli) grundsätzlich grünes Licht, dann kann sie ihren Rettungsplan zurückziehen. Dies wäre für GM das Aus, warnte Konzernchef Fritz Henderson am Dienstag. Mehr als fünf Stunden lang hatte er sich bei der Sitzung Fragen zur Sanierung stellen müssen. Ein Abschluss der Anhörung noch am Mittwoch galt als unsicher. Größte Hürde für ein rasches Ende des Anfang Juni gestarteten Insolvenzverfahrens sind Gläubiger, die für sich mehr herausholen wollen. Der Rettungsplan bietet ihnen für einen milliardenschweren Schuldenverzicht vorerst zehn Prozent am neuen GM-Konzern. Die USA und Kanada wollen mit gemeinsam 72 Prozent die Mehrheit übernehmen, 17,5 Prozent soll die Autogewerkschaft UAW bekommen (wir berichteten). Henderson will an der GM-Spitze bleiben Henderson verspricht sich von dem unerwartet schnellen Erfolg im Insolvenzverfahren des Konkurrenten Chrysler auch für GM Rückenwind. Der erst seit drei Monaten amtierende Konzernchef will auch nach Abschluss der Insolvenz am Steuer des größten US-Herstellers sitzen, wie er vor Gericht betonte. (dpa)
GM-Rettung: Anhörung geht in weitere Runde
Noch immer gibt es eine Flut von Einwänden gegen die geplante Teil-Verstaatlichung des US-Autobauers. Sollte es bis 10. Juli kein grünes Licht geben, droht die Obama-Administration mit einem Rückzieher.