Ford will zusammen mit seinen Händlern den Kunden-Fokus verstärkt auf die Marke und ihre Produktkompetenz lenken. "Gemeinsam müssen wir durch neue Dienstleistungen und Produkte weg vom Bar-Rabatt", erklärte der deutsche Verkaufschef Wolfgang Booms im Gespräch mit AUTOHAUS Online. Impulse erhofft sich der Manager vor allem von der im Mai gestarteten Gebrauchtwagen-"Flatrate" sowie den neuen "Selectpaketen". "Wir arbeiten weiter intensiv an der Bindung der Kunden an unsere Vertragspartner", so Booms.
Das GW-Festpreisangebot soll dabei an die Erfolge seines Pendants im Neuwagen-Bereich anknüpfen. Die neue Flatrate ist ein dreijähriges Finanzierungskonstrukt mit Gebrauchtwagengarantie (A1 Euro-Garantie vom Partner Real Garant) sowie Wartung. Letztere umfasst laut Booms einen Ölwechsel und einen Routine-Fahrzeugcheck beim Händler. Ausgenommen sind Verschleißteile und die bei einer Gasumrüstung vorgeschriebenen zusätzlichen Wartungen.
Bei Neuwagen verspricht Ford den Kunden bereits seit drei Jahren volle Planbarkeit und Kostenkontrolle. Nach den Worten von Booms entschieden sich von Januar bis Mai zwei Drittel der NW-Kunden für ein All-inclusive-Angebot. Der Rest entfiel auf Barzahler sowie andere Finanzierungsformen.
Mit der GW-Flat will der Kölner Hersteller nun seinen Vertriebspartnern Ertragspotenziale im attraktiven Segment der drei bis fünf Jahre alten Gebrauchtfahrzeuge eröffnen. Dem Handel werde mit dem Angebot größtmögliche Freiheit eingeräumt: "Ford bewirbt die Ford Gebrauchtwagen Flatrate, die Gestaltung der Finanzierung liegt in der Abstimmung zwischen dem Handel und der Ford Bank." Weiterer Vorteil: Durch die Flatrate-Rückläufer hätten die Autohäuser eine klare, wirtschaftliche Perspektive. Dies sei wichtig im Umgang mit der Bewertung von Fahrzeugrückläufern zum Handel, so Booms.
GW-Markt: Nachfrage stabilisiert sich
Die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt ziehen nach Ansicht von Booms derzeit wieder an. "Nach der Umweltprämie hat sich das Angebot-Nachfrage-Gefüge verbessert." Die Erholung zeige sich zudem an den reduzierten Standzeiten. Dies spüre auch der Handel. Seine Organisation sieht Booms gut aufgestellt. Auch die Kooperation mit den Auktionspartnern im Bereich Jungwagen sei erfolgreich.
Neben den Flatrate-Produkten bewirbt der Kölner Autobauer seit Mitte Mai auch sein neues Verkaufsprogramm mit den kostenfreien "Selectpaketen". Diese bündeln "Bestseller"-Optionen und sind für jede Modellreihe speziell zusammengestellt. Booms sieht die Ausstattungspakete mit Kundenvorteilen von bis zu 3.980 Euro als Alternative im Bargeschäft. Ab Juli soll außerdem der neue "Econo-Check" – eine Komplettpreis-Verbrauchsanalyse für Fahrer von Autos ab Baujahr 1998 – für regen Kundenverkehr in den Werkstätten sorgen (wir berichteten). (rp)
Helmut Niederasthroth