Trotz anhaltender Vorbehalte auf dem Heimatmarkt hat BMW-Chef Norbert Reithofer den teuren Einstieg in E-Autos erneut verteidigt. "Die Notwendigkeit, neue Wege zu gehen, wenn das Umfeld sich ändert, lässt sich weder hinauszögern noch aussitzen", sagte Reithofer am Donnerstag in Stuttgart auf dem "Auto Motor und Sport Kongress 2013" laut vorab verbreitetem Redemanuskript. "Wer allein den deutschen Markt zum Gradmesser für den Erfolg der Elektromobilität macht, greift zu kurz", sagte er.
BMW bringt Ende des Jahres mit dem i3 sein erstes Elektroauto auf den Markt und setzt langfristig große Hoffnungen auf die Entwicklung alternativer Antriebskonzepte. Hierzulande haben die Hersteller Schwierigkeiten, die neue Technik an den Mann zu bringen. 2012 war das Ziel von 25.000 abgesetzten Elektrofahrzeugen deutlich verfehlt worden. Fraglich ist deshalb, ob Deutschland sein Ziel von einer Million Elektrofahrzeuge bis zum Jahr 2020 erreiche. Zur Zeit entfallen nur 1,3 Prozent der Neuzulassungen auf alternative Antriebe.
Der BMW-Chef lässt sich davon nicht beirren. "Wer nicht handelt, den bestraft der Markt", sagte Reithofer in Stuttgart bei der Eröffnung der Messe i-Mobility (bis 14. März). In Peking oder Shanghai würden Nummernschilder im Losverfahren vergeben, bei deutlich mehr Bewerbern als Kennzeichen. Elektrofahrzeuge seien davon ausgenommen. Solche Initiativen könnten die Einführung von E-Autos enorm beschleunigen. (dpa)