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Europa: Chrysler setzt auf Fiat-Vertriebsstärke

08.04.2010 11:59 Uhr
Chrysler kommt in Europa mehr und mehr unter Fiat-Regie.

Der italienische Allianzpartner ist seit 1. April für das operative Geschäft der US-Marken in Europa verantwortlich. In den kommenden drei Jahren soll das Chrysler-Händlernetz um ein Viertel ausgebaut werden.

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Chrysler kommt in Europa mehr und mehr unter Fiat-Regie. Nach einem Bericht der "Detroit News" (Donnerstag, Onlineausgabe) hat der italienische Allianzpartner seit 1. April den Vertrieb und das operative Management für Chrysler-Fahrzeuge übernommen. "Europa ist unserer wichtigster Auslandsmarkt. Wegen der Vertriebsstärke von Fiat ist das eine gute Lösung", sagte Mike Manly, bei Chrysler für das internationale Geschäft verantwortlich, der Zeitung. Ziel sei es, die Kosten zu senken und gleichzeitig das Chrysler-Händlernetz in Europa in den kommenden drei Jahren um ein Viertel auszubauen.

Die Unternehmen hatten entsprechende Maßnahmen bereits Mitte März angekündigt (wir berichteten). Ein Chrysler-Sprecher verwies damals auf die Integration von Infrastruktur- und Back-Office-Bereichen wie Personalwesen, Fahrzeugfakturierung, Bestellsysteme oder Ersatzteile. Mehr Details zu den künftigen Geschäftsaktivitäten werden am 21. April erwartet. Dann präsentiert der Chef der Konzernallianz, Sergio Marchionne, in Turin seinen Fünf-Jahres-Plan.

Dem Bericht zufolge entscheidet Fiat ab sofort darüber, welche Standorte in Europa mit neuen Händlern besetzt werden. Außerdem übernehmen die Italiener die Preisgestaltung, Positionierung, das Volumen und das regionale Marketing. Ebenso sollen sie dafür Sorge tragen, dass die Modelle von Chrysler, Jeep und Dodge den Marktspezifikationen entsprechen. Im Zuge dessen sollen die knapp 700 Chrysler-Mitarbeiter in den 13 europäischen Märkten laut Manly "schrittweise" in die Fiat-Organisation überführt werden. Die Integration solle bis zum vierten Quartal abgeschlossen sein.

Fiat hält 20 Prozent an Chrysler, die Mehrheit liegt nach milliardenschweren Staatshilfen bei der amerikanischen Regierung. In den kommenden zwei Jahren will Marchionne den Anteil sukzessive auf 35 Prozent aufstocken – aber nur, sofern er den US-Hersteller wieder in die Spur bringen kann. (rp)

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